Treuchtlinger interessieren sich für Gemeinwohlökonomie

25.11.2018, 06:05 Uhr
Treuchtlinger interessieren sich für Gemeinwohlökonomie

© Elisabeth Mayr

Die Veranstaltung im Saal des Dachgeschosses war so gut besucht, dass noch einige Stühle zusätzlich aufgestellt werden mussten. Dass nur die Autoren anwesend waren und Sarah Benecke, die junge Frau im „Drei-Generationen-Autorenteam“, wie es Günter Grzega ausdrückte, fehlte, war schnell erklärt. Sie ist zum zweiten Mal Mutter geworden und Sohn Mattis verlangt alle zwei Stunden sein Recht auf Mama. Deshalb war der dritte Stuhl auf dem Podium ersatzweise mit einer Kinderpuppe besetzt, was die Besucher mit verständnisvollem Schmunzeln zur Kenntnis nahmen.

Buch-Initiator Professor Gunther Moll erläuterte, warum ihm als Experten der Entwicklungspsychologie aus der Sicht der Kinder das Werk so wichtig war und ist und wie es zu der Teamarbeit kam. Anschließend vermittelte er den Zuhörerinnen und Zuhörern mit einzelnen Passagen aus dem Buch – mit Hinweis auf seine Praxiserfahrung an der Universitätsklinik Erlangen – wieviel vermeidbares Leid, gerade auch für Kinder, durch die neoliberale Wirtschafts- und Gesellschaftsideologie aktuell gegeben ist.

Danach stieg Grzega als Finanz- und Wirtschaftsfachmann in die Buch-Kapital zur Überwindung des Neoliberalismus ein, nämlich durch die von Unternehmerinnen und Unternehmern sowie dem österreichischen Politikwissenschaftler Christian Felber 2011 ins Leben gerufenen „Graswurzelbewegung“ einer Gemeinwohl-Ökonomie.

Dabei zeigte sich durch die Einbettung von Wirtschafts- und Finanzfragen in eine Familiengeschichte der Zukunft, nämlich in das Jahr 2050, dass hier kein weiteres nur für Experten geschriebenes Kompendium entstanden ist, sondern wie Moll und Grzega es ausdrückten, ein Taschenbuch für uns alle.

Neben den Texten aus dem Buch war in der Veranstaltung reichlich Gelegenheit für Fragen und Diskussionen gegeben, die von den Besuchern, insbesondere zum Thema Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung, reichlich genutzt wurden.

Die Autoren verlangten keinen Eintritt für die Lesung und verbanden dies mit der Bitte um eine Spende für die Aktion „Freude für alle“ der Nürnberger Nachrichten. Diese Bitte wurde auch reichlich erfüllt und da die Buchhandlung Korn in Treuchtlingen auf ihren Verkaufserlös aus den bisher verkauften Exemplaren von „Die Vorstufe zum Paradies – für uns alle“ verzichtete und auch die Autoren den Betrag aufstockten, kamen 400 Euro für die Aktion zusammen.

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