Treuchtlinger Schlossweihnacht macht Lust auf mehr

22.12.2017, 06:04 Uhr
Treuchtlinger Schlossweihnacht macht Lust auf mehr

© Patrick Shaw

Zwar gab es auf dem Platz zwischen Lambertuskirche und Stadtschloss schon seit Mitte der 1980er Jahre ein kleines "Dorf aus Holz und Tuch", so richtig über die Stadtgrenzen hinaus hat der Markt seinen Glanz aber erst seit dem "Neustart" im Jahr 2008 entfaltet. Mittlerweile kommen die Besucher teils von weither – Grund für eine erfreuliche Bilanz von Vanessa Gerhäuser, die nach dem Weggang von Leiter Christoph Schmitz derzeit zusammen mit ihren Kollegen in der Treuchtlinger Touristinfo "die Stellung hält".

Frau Gerhäuser, wo sehen Sie die Treuchtlinger Schlossweihnacht aktuell im Vergleich zu den vielen anderen Weihnachtsmärkten in der Region?

Vanessa Gerhäuser: Wir hatten heuer erneut mehr Aussteller als im Vorjahr – rund 55 –, und haben damit hier in Treuchtlingen den größten Weihnachtsmarkt im Landkreis. Es gab Busgruppen, die bis aus München, Stuttgart und Bayreuth angereist sind. An beiden Wochenenden waren täglich um die 700 Besucher da. Das kann sich schon sehen lassen.

Woran liegt dieser Erfolg? Und sehen das die Standbetreiber genauso?

Gerhäuser: Unsere Aussteller waren dieses Jahr wieder alle sehr zufrieden. In vielen Nachbarorten gibt es auf dem Weihnachtsmarkt fast nur „Fressstände“. Wir achten dagegen darauf, dass sie bei der Treuchtlinger Schlossweihnacht nicht mehr als 40 Prozent ausmachen. 60 Prozent sind Kunsthandwerk und Dekoartikel. Da lohnt es sich, zu bummeln. Außerdem gibt es einen regen Wechsel. Heuer hatten wir zehn neue Stände, und wir sprechen auch immer wieder Aussteller auf anderen Märkten an. Ein Magnet und ein schöner Platz zum Aufwärmen ist darüber hinaus das Museumscafé.

Andernorts und vor allem vom berühmten Nürnberger Christkindlesmarkt hört man immer wieder, dass die Veranstaltung nur noch reiner Kommerz sei. In Treuchtlingen scheint das anders zu sein.

Treuchtlinger Schlossweihnacht macht Lust auf mehr

© TK-Archiv

Gerhäuser: Ja, das stimmt. Bei uns sind die wenigsten Stände gewerblich. Stattdessen engagieren sich viele Gruppen, Vereine und soziale Einrichtungen, zum Beispiel der Reitverein, die Altmühltaler Werkstätten, die Awo-Wohnstätte in Möhren, die Schüler und Eltern der Senefelder-Schule, die Rotkreuz-Jugend, die Pfadfinder, die Reservistenkameradschaft, die CSU oder die Weißenburger Montessori-Schule. Sie alle haben eigene Stände. Viele spenden ihren Erlös auch. Albert Lechner, Hermann Schmidt, der Lions Club und „Mozarts Schlemmerkiste“ haben sich zum Beispiel zusammengeschlossen und geben Geld für die neue Glocke der Lambertuskirche.

Mit dem Rahmenprogramm hat es die Schlossweihnacht heuer sogar ins Radio geschafft. Quad fahrende Weihnachtsmänner...

Gerhäuser: Ja, die sind sehr aufgefallen. Aber auch die Fahrten von Extreme-Quad-Brombachsee waren für einen guten Zweck – das Geld ging an Regens Wagner. Und auch die Märchenausstellung von Renate Knufinke im Museum kam gut an.

Wie geht es nächstes Jahr weiter? Zumindest das Christkind wird ja ein anderes sein. Und das Volkskundemuseum ist dann möglicherweise gerade eine große Baustelle.

Gerhäuser: Auf jeden Fall wird die Schlossweihnacht 2018 erneut an zwei Wochenenden stattfinden, und zwar vom 7. bis 9. und vom 14. bis 16. Dezember. Auch das Museum können wir wieder nutzen – der Umbau wird dann schon abgeschlossen sein. Ein neues Christkind haben wir ebenfalls in Aussicht, verraten aber noch nichts. Es hat sich seine Aufgaben heuer schon einmal zusammen mit dem amtierenden Christkind Sabrina Baumgärtl „undercover“ angeschaut.

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