Treuchtlinger spielten bei Beer-Pong-WM in Las Vegas

26.7.2018, 13:17 Uhr
Treuchtlinger spielten bei Beer-Pong-WM in Las Vegas

© Martin Wagner

Beer Pong - das möglichst präzise Werfen von Tischtennisbällen in zehn rote, mit Bier gefüllte Plastikbecher ist vor einigen Jahren als Trinkspiel von den Vereinigten Staaten nach Eu­ropa geschwappt. Was als studentische Schnappsidee gestartet ist, hat sich inzwischen zu einem Geschicklichkeitsspiel mit professionellen Meis­terschaften gewandelt - und bei den Turnieren befindet sich nur Wasser in den Bechern.

Der Treuchtlinger Martin Wagner war zusammen mit seinem Teamkollegen Christian Schwenk ("Warriors"), Johannes Spahr und Matthias Neubauer ("Majo") sowie Michael Neubauer (Teil des Teams "The Next One Please" zusammen mit dem Schweizer Sydney Wild) bei den 13. World Series of Beer Pong in Las Vegas. Jedes Jahr treffen sich Anfang Juli in der Casino-Stadt in der Wüste die besten Beer Pong-Spieler der Welt, die vor allem aus den USA stammen.

In vielen europäischen Ländern wird inzwischen eine Meisterschaft ausgetragen. Mitmachen kann daran jeder, der das Startgeld zahlt. So konnte Michael Neubauer heuer in Madrid den spanischen Meistertitel im Beer Pong gewinnen, im Finale standen sich zwei deutsche Mannschaften gegenüber. Der Lohn: Die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Las Vegas inklusive Flug und Unterkunft wird aus dem Preisgeld finanziert.

"Zusammen gefeiert"

Hauptereignis ist freilich die Weltmeisterschaft im großen Ballsaal eines jährlich wechselnden Casinos. Die 256 gemeldeten Teams spielten zunächst in der Vorrunde jeweils zwölf Partien und konnten sich so weiter qualifizieren. Die besten 96 kommen direkt weiter. Die Plätze 97 bis 160 spielen dann noch im K.O.-Modus um die verbleibenden 32 Startplätze.

Die "Warriors" haben bei ihren beiden entscheidenden Spielen in der Finalrunde gleich gegen eine Mannschaft gekämpft, die dann unter den besten 16 landete. Die WM haben sie nach zwei Niederlagen aufgrund des Punktverhältnisses auf Platz 97 beendet.

Für "The Next One Please" lief es besser, diese konnten die ersten beiden Spiele gewinnen. Im entscheidenden dritten und fünften Spiel verloren sie allerdings. Mit ihrem 40. Platz sind sie dennoch zufrieden. "Wir haben dann die anderen Teams weiter unterstützt und zusammen gefeiert", berichtet Martin Wagner, der zum zweiten Mal an der WM teilnahm.

Treuchtlinger spielten bei Beer-Pong-WM in Las Vegas

© Privat

Doch auch ansonsten gab es für die Beer Pong-Spieler einige Erlebnisse. Etwa das Sechs-gegen-sechs-Turnier auf dem Abschlagsübungsplatz einer Golfanlage mit Blick auf die Wüste.  Christian Schwenk und Michael Neubauer waren Teil eines Teams aus Deutschen und Österreichern. Dort kann man direkt die Elite des Sports herausfordern, das Team hat es bei einem Turnier mit 16 Teilnehmern auf den undankbaren vierten Platz geschafft - ein Preisgeld gibt es jedoch erst ab dem dritten Platz. Daneben gab es noch ein Einzelturnier im Casino, das für die jungen Treuchtlinger am besten gelaufen ist. Der Büttelbronner Christian Schwenk hat einen dreifachen Weltmeister aus dem Rennen geschmissen, der Bubenheimer Michael Neubauer unterlag in einem Spiel erst in der dritten Verlängerung dem bisherigen Weltmeister.

Dennoch sei die Erfahrung wertvoll gewesen, einmal mit den besten des Sports spielen zu können. In den Vorjahren haben die amerikanischen Teams das Turnier meistens unschlagbar dominiert. Doch inzwischen holen die Europäer auf. Das Team "Surk" aus dem Ruhrpott belegte bei der WM als beste deutsche Gruppe den 13. Platz. Beste Europäer im Turnier waren die "Bierathleten" aus Österreich mit Platz neun.

"Schon richtige Freundschaften geschlossen"

Michael Neubauer hat bereits zum vierten Mal an der Weltmeisterschaft teilgenommen. Neben dem Sport trifft sich in den Casinos auch eine große Gemeinschaft, die in der ganzen Welt verteilt lebt. "Dort haben wir schon richtige Freundschaften geschlossen und besuchen uns auch gegenseitig", sagt der 29-Jährige.

Kaum wieder in Treuchtlingen angekommen, ging es für die Jungs vom Beer Pong Club Franken am vergangenen Wochenende gleich weiter zum nächsten Turnier. In Göppingen wurden die deutschen Meisterschaften ausgetragen. Etwas geschwächt von der 14-tägigen USA-Reise, spiegelte sich das auch beim Einsatz in Baden-Württemberg wider, wo sie nur Plätze unter den Top 64 von 128 Teams erkämpfen konnten.

Michael Neubauer wartet derweil auf einen weiteren europäischen Titel, der ihm die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2019 beschert. "Eine zweistellige Zahl an Teilnahmen will ich noch erreichen."

Im Video erklärt Martin Wagner, wie Beer Pong funktioniert:

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