Zum Schulstart viele neue Gesichter unter den Masken

9.9.2020, 06:04 Uhr
Zum Schulstart viele neue Gesichter unter den Masken

© Patrick Shaw

Eine Frau mit Kind muss Herbert Brumm gleich an der Schultür abweisen. Die Familie ist am Vortag aus dem Urlaub in einem Risikogebiet zurückgekommen, und die Mutter kann keine negative Corona-Testbescheinigung vorweisen. "Wir wollen alle Kinder schützen", erklärt der Rektor kurz darauf den versammelten Erstklässlern und deren Eltern auf dem Pausenhof vor der Treuchtlinger Grundschule.

Der erste Schultag ist dieses Jahr ein anderer als sonst. Oft drängen sich zwischen den rund vier Dutzend Abc-Schützen, die in der Kernstadt eingeschult werden, nochmals vier- bis fünfmal so viele Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten und andere Angehörige. Heuer ist die Schar deutlich übersichtlicher: Je ein Erstklässler samt Eltern steht neben oder in einem der vor der Schultür ausgelegten Gymnastikringe, dazwischen ist viel Abstand. Mit ins Klassenzimmer darf später sogar jeweils nur ein Elternteil. Das Virus bloß nicht in die Schule tragen, lautet die Devise.

Fröhlich ist die Begrüßung der "Neuen" trotzdem. Auch Bürgermeisterin Kristina Becker ist gekommen und erzählt kurz von der Einschulung ihrer Kinder. Außerdem hat sie einen Luftballon und ein altes Buch aus der Stadtbücherei dabei, um den Erstklässlern zu veranschaulichen, was sie in den nächsten vier Jahren alles lernen werden.

Bemerkenswert viele Zurückstellungen

An den Sitzplätzen dürfen die Abc-Schützen dann die Masken herunternehmen - anders als an den weiterführenden Schulen. "Das ist schön, dass ich Eure Gesichter sehe", sagt Lehrerin Manuela Fuchs zu ihrer Klasse 1a. Nur eine Erstklässlerin muss sie bitten, morgen ebenfalls einen Mund-Nasen-Schutz mitzubringen. Den hat das Mädchen in all der Aufregung daheim vergessen.


Neues Schuljahr beginnt: Corona, Masken und viel Ungewissheit


Rund 160 mögliche Schulanfänger waren der Treuchtlinger Grundschule vor den Ferien gemeldet. Nur 98 sitzen nun jedoch in einer der vier Klassen in der Kernstadt sowie in Wettelsheim und Schambach (Vorjahr: 111). Die anderen bleiben auf Wunsch der Eltern im Zuge der "Korridorregelung" ein weiteres Jahr im Kindergarten – wohl auch wegen Corona.

"In diesem Umfang ist das wirklich bemerkenswert", erklärt Schulamtsleiter Ulrich Salomon. "Nächstes Jahr werden es dann umso mehr Erstklässler." Insgesamt erlebten im Landkreis heuer etwa 730 Abc-Schützen den ersten Schultag. Die Gesamtzahl der Grundschüler in Altmühlfranken ist laut Salomon mit gut 3100 "relativ stabil".

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