Zwischen Amboss und Esse: Zu Besuch bei einem Treuchtlinger Schmied

18.12.2020, 12:49 Uhr
Wer Albert Lechner in seiner verborgenen Werkstatt über die Schulter sieht, der merkt sofort, dass er vom Fach ist. Vor 66 Jahren hat der Treuchtlinger die Schmiedekunst gelernt. Noch heute weiß er genau, worauf bei der Bearbeitung von heißem Eisen zu achten ist. Zu Besuch bei einem waschechten Schmied. Hier führt der passionierte Heim- und Handwerker vor, wie er früher im Akkord Torbeschläge geformt und miteinander verschweißt hat. Die Doppelspitze des senkrecht stehenden Rohrs ist der dekorativen Abschluss auf der Zaunspitze.
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Wer Albert Lechner in seiner verborgenen Werkstatt über die Schulter sieht, der merkt sofort, dass er vom Fach ist. Vor 66 Jahren hat der Treuchtlinger die Schmiedekunst gelernt. Noch heute weiß er genau, worauf bei der Bearbeitung von heißem Eisen zu achten ist. Zu Besuch bei einem waschechten Schmied. Hier führt der passionierte Heim- und Handwerker vor, wie er früher im Akkord Torbeschläge geformt und miteinander verschweißt hat. Die Doppelspitze des senkrecht stehenden Rohrs ist der dekorativen Abschluss auf der Zaunspitze. © Foto: Lidia Piechulek

Albert Lechner schürt zunächst ein Feuer in der Esse, das eine Temperatur von fast 1000 Grad erreicht. Nur so wird das Eisenrohr ausreichend heiß und weich.
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Albert Lechner schürt zunächst ein Feuer in der Esse, das eine Temperatur von fast 1000 Grad erreicht. Nur so wird das Eisenrohr ausreichend heiß und weich. © Foto: Lidia Piechulek

Das erhitzte Metall bearbeitet der Schmied sofort auf seinem Amboss. Etwa zehn Schläge kann er schnell aufeinander folgend ausführen, bevor das Eisen zu sehr erhärtet. Das zeigt auch die Farbe: hellgelb bedeutet 900 Grad, rot-orange 600.
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Das erhitzte Metall bearbeitet der Schmied sofort auf seinem Amboss. Etwa zehn Schläge kann er schnell aufeinander folgend ausführen, bevor das Eisen zu sehr erhärtet. Das zeigt auch die Farbe: hellgelb bedeutet 900 Grad, rot-orange 600. © Foto: Lidia Piechulek

Noch heute schleift Albert Lechner regelmäßig sein Set aus unterschiedlichsten Meißeln, mit denen er das Metall spaltet und verziert.
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Noch heute schleift Albert Lechner regelmäßig sein Set aus unterschiedlichsten Meißeln, mit denen er das Metall spaltet und verziert. © Foto: Lidia Piechulek

Im noch glühenden Zustand spannt der Schmied das gebogene Eisenstück in einen Schraubstock um es zu fixieren. Aus eigener Kraft muss er es dann aneinander pressen um so das Ende zu einer Öse zu verschließen.
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Im noch glühenden Zustand spannt der Schmied das gebogene Eisenstück in einen Schraubstock um es zu fixieren. Aus eigener Kraft muss er es dann aneinander pressen um so das Ende zu einer Öse zu verschließen. © Foto: Lidia Piechulek

An dieser Werkbank in einer Ecke des Raums ist Albert Lechner auch heute noch sehr aktiv: Hier übt er sich in Drechslerarbeiten und produziert unter anderem Weihnachtsdekoration aus Holz.
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An dieser Werkbank in einer Ecke des Raums ist Albert Lechner auch heute noch sehr aktiv: Hier übt er sich in Drechslerarbeiten und produziert unter anderem Weihnachtsdekoration aus Holz. © Foto: Lidia Piechulek

Mit einem Meißel, den er ansetzt, und präzisen Schlägen spaltet er in Millimeterarbeit das heiße Eisen und formt es nach seinen Wünschen um. Zwischendrin wandert das Rohr immer wieder in die Esse, um heiß und damit weich zu werden.
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Mit einem Meißel, den er ansetzt, und präzisen Schlägen spaltet er in Millimeterarbeit das heiße Eisen und formt es nach seinen Wünschen um. Zwischendrin wandert das Rohr immer wieder in die Esse, um heiß und damit weich zu werden. © Lidia Piechulek

Die Faszination ist Lechner bei der Arbeit anzusehen: Durch die Oxidation des Eisens entstehen Funken, wie man sie von den Wunderkerzen kennt. 
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Die Faszination ist Lechner bei der Arbeit anzusehen: Durch die Oxidation des Eisens entstehen Funken, wie man sie von den Wunderkerzen kennt.  © Lidia Piechulek

In diesem Arbeitsschritt entsteht so etwa eine runde Öffnung, durch die man später ein anderes Eisenrohr hindurchschieben kann. Unter weiteren Hammerschlägen auf dem heißen Material werden die beiden Einzelteile dann endgültig ineinander verschlossen.
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In diesem Arbeitsschritt entsteht so etwa eine runde Öffnung, durch die man später ein anderes Eisenrohr hindurchschieben kann. Unter weiteren Hammerschlägen auf dem heißen Material werden die beiden Einzelteile dann endgültig ineinander verschlossen. © Lidia Piechulek

Mit seiner Handwerkskunst formte Albert Lechner früher insbesondere Torbögen. Er hat aber aus eigenem Antrieb im Laufe der Jahre auch viele Grabkreuze kunstvoll geschmiedet. Die meisten davon stehen noch heute auf seiner Werkbank.
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Mit seiner Handwerkskunst formte Albert Lechner früher insbesondere Torbögen. Er hat aber aus eigenem Antrieb im Laufe der Jahre auch viele Grabkreuze kunstvoll geschmiedet. Die meisten davon stehen noch heute auf seiner Werkbank. © Lidia Piechulek

Vor 66 Jahren hat der Treuchtlinger in diesen Räumen das Schmiedehandwerk erlernt und beherrscht es noch heute. Die meisten Bereiche der Werkstatt werden mittlerweile nur noch selten benutzt.
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Vor 66 Jahren hat der Treuchtlinger in diesen Räumen das Schmiedehandwerk erlernt und beherrscht es noch heute. Die meisten Bereiche der Werkstatt werden mittlerweile nur noch selten benutzt. © Lidia Piechulek

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