Gegen die Verödung: Feuchtwangen plant City-Outlet

Feuchtwangen - Gegen die Verödung ihrer Ortskerne stemmen sich viele Kommunen. Feuchtwangen plant zusammen mit einer Entwicklungsgesellschaft unter dem Motto "Einkaufserlebnis vor historischer Kulisse" ein City-Outlet.

Rund 40 Prozent der Läden und Geschäfte in der Altstadt stehen komplett leer oder werden mehr schlecht als recht genutzt. Allein in den letzten zwölf Monaten hätten vier Ladeninhaber aufgegeben, unter anderem schloss ein Schuhgeschäft am Marktplatz in bester Lage. "Der Trend ist kaum aufzuhalten", klagt Bürgermeister Patrick Ruh.

Factory-Outlets auf der grünen Wiese sind in Deutschland mittlerweile weit verbreitet. City-Outlets in historischer Umgebung hingegen eine Rarität. Musterbeispiel und Vorzeigeprojekt ist das erst im Sommer 2014 eröffnete Outlet mit zahlreichen Shops in sanierten Altstadthäusern in Bad Münstereifel in Nordrhein-Westfalen.

Inzwischen gibt es erste Konzepte für das "Einkaufsmärchen an der Romantischen Straße", das eine Investitionssumme von 35 Millionen Euro umfassen soll. Geplant ist in Feuchtwangen die denkmalgerechte Sanierung von mindestens 40 Gebäuden, die gekauft oder angemietet und dann für 50 bis 60 Fabrikverkaufsläden im Boutique-Stil hergerichtet werden. Die Verkaufsfläche ist auf insgesamt 10.000 Quadratmeter veranschlagt. Nötig ist ein neues Verkehrskonzept für die Altstadt, die verkehrsberuhigt, aber mit 500 bis 1000 zusätzlichen Parkplätzen für Besucher von allen Seiten gut erreichbar sein soll. Gedacht ist ein Einzugsbereich bis Nürnberg und Stuttgart und darüber hinaus.