Altdorf drängt auf Trassenverlauf an der A6

18.7.2019, 20:09 Uhr
Die Stromtrasse beschäftigt die Menschen im Nürnberger Land nach wie vor.

Die Stromtrasse beschäftigt die Menschen im Nürnberger Land nach wie vor.

Netzbetreiber Tennet sammelt in diesen Tagen die Stellungnahmen betroffener Bürger. Erst danach müssen die Kommunen offiziell Stellung beziehen. Der Altdorfer Stadtrat aber hat jetzt schon seine Wünsche formuliert. "Wir sollten beschließen, was wir wollen. Besser zu früh als zu spät", meinte Bürgermeister Erich Odörfer in der Sitzung am Dienstagabend und schlug vor, alle Varianten auszuschließen, außer einer nördlichen Route entlang der Autobahn A6.

Außerdem brachte er ins Gespräch, dass man beim Netzbetreiber wohl über eine Verlagerung des Ludersheimer Umspannwerks in Richtung des Altdorfer Autobahnkreuzes nachdenke. "Das sollten wir auf jeden Fall in unseren Beschluss aufnehmen. Denn aktuell liegt das Umspannwerk mitten im Gewerbegebiet und bietet keinerlei Abstand zur Bevölkerung“, sagte Dr. Bernd Eckstein (CSU). Dem schlossen sich alle Mitglieder des Stadtrates an.

Auf Anraten von Ernst Bergmann (SPD) strich die Verwaltung dann noch das Wort "bevorzugen“ aus ihrer Vorlage, so dass sich der Stadtrat einstimmig gegen die Trassenvarianten positionierte, die Winkelhaid im Süden oder knapp im Norden umgehen. Es bleibt allein die Option der Autobahn-Route.

Eine Trasse über die Dörlbacher Au?

Die Juraleitung zieht von Ludersheim jedoch auch gen Süden, westlich vorbei an Prackenfels Richtung Westhaid. Hier steht eine Variante im Raum, die über die Dörlbacher Au führt. "Vor 20 Jahren hätte die Diskussion um die Mülldeponie fast den Landkreis zerrissen. Dort darf man jetzt auf keinen Fall solche Masten aufstellen“, meinte Eckstein angesichts der schützenswerten Natur auf der Au.

Mit deutlicher Mehrheit stimmte der Stadtrat auch gegen diese Trassenvariante und forderte zudem Erdverkabelung zwischen Ludersheim und Prackenfels, da die Leitung hier zu nah an Wohnhäusern vorbeiführe.

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