Flüchtiger durchstieß mit Traktor-Gabel Streifenwagen - Details zu Polizei-Schüssen

18.2.2020, 16:53 Uhr
Flüchtiger durchstieß mit Traktor-Gabel Streifenwagen - Details zu Polizei-Schüssen

© News5/Höfig

Die Flurstraßen um den kleinen Ort Wieseth im Landkreis Ansbach, einem 100-Einwohner-Dorf, glichen einem Trümmerfeld. Ein Polizei-Bus steht mit einer kaputten Kofferraumklappe nahe eines Feldes, ein anderer liegt im Straßengraben, an anderen Streifenwagen sind die Scheiben gesprungen, die Karosserien verdellt. Ende Januar ergriff hier ein Mann nach einem Familienstreit die Flucht. Als psychisch auffällig beschreibt das zuständige Präsidium Mittelfranken den Täter später in einer Pressemitteilung, er fiel den Behörden bereits in der Vergangenheit auf. Eben jener Vorfall aber hatte eine neue Dimension, denn mit seiner Aktion brachte der 24-Jährige die Polizisten, Passanten und sich selbst in Lebensgefahr. 

Mit einem tonnenschweren Traktor fuhr er durch Wieseth, nachdem er zuvor Polizisten und die Besatzung eines Rettungswagen angriff. Mit dem Gabelaufbau der Maschine rammte der Mann mehrere Fahrzeuge, durchstieß die Windschutzscheibe eines Streifenwagen, bis diese abbrach. Wie durch ein Wunder wurde lediglich ein Beamter leicht verletzt. Nur mit Schüssen konnte die Polizei den 24-Jährigen stoppen, ein bereits alarmiertes Spezialeinsatzkommando musste nicht eingreifen. 

Die Traktor-Gabel brach bei einer Kollision ab.

Die Traktor-Gabel brach bei einer Kollision ab. © NEWS5 / Martin

24-Jähriger noch immer nicht vernehmungsfähig

Jetzt nennen die Behörden weitere Details zum Stand der Ermittlungen. Der Täter, erklärt ein Sprecher des Präsidium Mittelfranken auf nordbayern.de-Nachfrage, sei noch immer im Krankenhaus. Durch die Schüsse wurde er verletzt - wie schwer, dazu äußern sich Polizei und Staatsanwaltschaft bislang nicht. "Man konnte den 24-Jährigen noch nicht befragen, er ist nicht vernehmungsfähig." 

Mittlerweile hat das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Ansbach die Ermittlungen übernommen. Die Aufarbeitung des Vorfalls laufe, aber: "Sicher ist, dass der Mann psychiatrisch untersucht wird", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Es sei öfters auf den Täter geschossen worden, auch Warnschüsse wurden abgegeben. "Wie oft, das ist aber noch unklar." Weitere Details könne man erst nach dem Abschlussbericht des LKA nennen. 


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