Pachtvertragsende

Archehof in Herzogenaurach sucht dringend Fläche

18.5.2021, 12:00 Uhr
Der Archehof Fischer nahe dem Flugplatz in Herzogenaurach: Wegen fehlender Pachtflächen sehen Hans-Joachim und Petra Fischer (im Bild) "keine Perspektiven mehr".

© Edith Kern-Miereisz Der Archehof Fischer nahe dem Flugplatz in Herzogenaurach: Wegen fehlender Pachtflächen sehen Hans-Joachim und Petra Fischer (im Bild) "keine Perspektiven mehr".

Hahn und Henne in bunter Vielfalt, wie man sie von früher kennt, Schafe, die mit ihren Lämmern zum Grasen auf die Weide ziehen, ein rotgestrichenes Hühnermobil, bunte Eier im Verkaufsautomaten am Tor:

Eine Resonanz des Bedauerns erlebten die Landwirte Hans-Joachim Fischer und seine Frau Petra als über Instagram und die NN bekannt wurde, dass sie womöglich gezwungen sein werden, ihr Hof-Projekt zwischen Flugplatz und Reha-Klinik gegen Jahresende zu schließen, weil ein entscheidender Pachtvertrag über angrenzende Grundstücke nicht verlängert wurde. Die Flächen seien notwendig für den Unterhalt der Tiere.

Ihr Appell an den Verpächter aus dem Stadtgebiet Erlangen daher: Vielleicht gelinge es über einen Ringtausch landwirtschaftlicher Flächen doch noch, das dem Archehof benachbarte Grundstück weiterzupachten, so dass der Hof eine weitere Perspektive hätte. Andernfalls sei die Zukunft ungewiss. „Die Fläche ist das K.o.-Kriterium“, stellt Petra Fischer fest.

Ein Traumprojekt

Seit 2013 bauten die Erzieherin und ihr Mann Hans-Joachim, ursprünglich Kfz-Mechaniker, zusätzlich Landwirt, ihr Traumprojekt auf. Das Ziel des Hofs: Einen Beitrag zur Rettung alter Haustierrassen wie der Pommernenten, des alpinen Steinschafs, des Lachshuhns oder der bayerischen Landgans zu leisten. Der Hof ist Mitglied in der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen, einer von hundert Archehöfen und seit 2017 auch biozertifiziert.

Seit den Anfängen, ein Wunschprojekt des Paares, sei das Konzept „von sich heraus gewachsen“. Petra Fischer ließ sich unter anderem zur Fachkraft für tiergestützte Pädagogik ausbilden, um Kindern den Gedanken der Nachhaltigkeit zu erklären.

Besuche von Kindergärten

Eine Art Jugendfarm habe sich so in den vergangenen Jahren entwickelt, mit Engagement im Ferienprogramm, Besuchen von Kindergärten, Schulen oder der Lebenshilfe. Die Güte der tierischen Produkte – Fleisch und Eier – habe zu weiterer Attraktion beigetragen.

Von der Bevölkerung werde das Projekt im Sinn der Nachhaltigkeit geschätzt und diene der Heranführung der jungen Generation an eine klimaverträgliche Lebensform, unterstreichen die Fischers.

Diesem Projekt der ökologisch verträglichen kleinbäuerlichen Landwirtschaft, in das die Eltern von fünf Kindern viel Herzblut investierten, fehlt nun die Perspektive.