Aus für Münchens dritte Startbahn ist der richtige Weg

16.9.2020, 14:04 Uhr
Immer wieder wurde gegen die dritte Startbahn am Münchner Flughafen protestiert - nun erteilte Markus Söder dem Projekt eine Absage.

© Andreas Gebert, dpa Immer wieder wurde gegen die dritte Startbahn am Münchner Flughafen protestiert - nun erteilte Markus Söder dem Projekt eine Absage.

Auch wenn der bayerische Ministerpräsident das Aus für die dritte Münchner Startbahn in elegante Worte packt: Jedes Weiter so für die Betonpiste wäre angesichts der aktuellen Lage einem politischen Selbstmord gleichgekommen. Nicht nur, dass die Staatskasse sich dramatisch leert, auch der Flugverkehr ist eingebrochen und Meilen von dem entfernt, was den Ausbau dieses oder jeden anderen Flughafens jemals gerechtfertigt hätte.

München dürfte schon Schwierigkeiten haben, auch nur eine seiner beiden vorhandenen Startbahnen auszulasten. Woher aber die Jets kommen sollen, die eine dritte Bahn brauchen, wüsste im Moment niemand.

Den Worten sollen Taten folgen

Gleichwohl hat Söder recht mit seiner Argumentation, die er über das Offensichtliche hinaus auf eine grundsätzliche Basis stellt. Die Luftfahrt wird sich radikal wandeln, auch, weil ökologische Aspekte zunehmend Gewicht bekommen. Es wird Jahre, vielleicht Jahrzehnte brauchen, bis der Flugverkehr das vergangene Niveau wieder erreicht. Wenn er es denn überhaupt jemals wieder schafft.

Söder versichert, es gehe ihm neben den ökonomischen Aspekten vor allem um Klima- und Umweltschutz. Er sagt, er sehe die bedrohlichen Zeichen des Wandels. Damit steht er nicht allein. Doch es ist neu, dass aus der Spitze der Union solch mahnende Worte kommen, denen Taten folgen sollen.

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