Anordnung besteht weiter

Bakterien im Trinkwasser: Noch keine Entwarnung

29.7.2021, 12:50 Uhr
In weiten Teilen Mittelfrankens kann das Wasser auch Wochen nach den Überschwemmungen nicht wie normal aus dem Hahn verwendet werden.

© Jochen Eckel/dpa, NN In weiten Teilen Mittelfrankens kann das Wasser auch Wochen nach den Überschwemmungen nicht wie normal aus dem Hahn verwendet werden.

In weiten Teilen des Landkreises Ansbach und auch in vielen Gemeinden in den Kreisen Weißenburg-Gunzenhausen, Roth und Neustadt/Aisch - Bad Windsheim müssen die Menschen weiterhin das Leitungswasser abkochen.

"Die Beprobung der Ortsnetze dauert noch an. Die Abkochanordnung bleibt bestehen", teilt etwa das zuständige Ansbacher Gesundheitsamt mit.

Dies liege an dem aus Sicherheitsgründen festgelegten und relativ zeitaufwändigen Beprobungsverfahren, bevor das Trinkwasser aus den Leitungen wieder unbedenklich unbehandelt als Getränk und für den Verzehr von Speisen freigegeben werden kann.

Anordnung bleibt

"In den vergangenen Tagen sind nach Chlorung des Versorgungssystems Proben in den Überlandleitungen und in den Hochbehältern gezogen worden. Dabei wurden keine E.coli-Keime, wie sie nach Überschwemmungen von zwei Brunnen der Reckenberg-Gruppe ins Netz verteilt wurden, mehr festgestellt", lautete bereits am 23. Juli einen Mitteilung des Ansbacher Gesundheitsamts. Dennoch bleibt es vorerst weiterhin bei der Abkochanordnung.


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Nur der Versorgungsbereich Matzmannsdorf ist nicht von der Abkochanordnung des Ansbacher Gesundheitsamtes betroffen.

Auch seitens des Landratsamtes in Weißenburg-Gunzenhausen bleibt es vorerst bei dem Hinweis, dass das Wasser nicht wie üblich direkt aus dem Hahn verwendet werden darf.

Über 100.000 Betroffene

Damit müssen zwischen Gunzenhausen, Georgensgmünd, Roth und Ansbach etwa 150.000 Menschen ihr Wasser abkochen.

Nur in den Ortschaften Eckersmühlen, Haimpfarrich und Hofstetten sowie nun auch für die Druckzone Industriegebiet Lände gilt das Abkochgebot laut der hier zuständigen Stadtwerke Roth nicht mehr.

"Die Untersuchungen haben gezeigt, dass dieser Bereich des Wassernetzes ohne Bakterienbefall ist", heißt es dort. „Die Trinkwasserqualität ist auch hier konstant gewährleistet und kann wieder direkt aus dem Hahn verwendet werden.“

Sobald auch für die Kernstadt Roth wieder eine konstante Trinkwasserqualität gewährleistet werden kann, werde eine entsprechende Entwarnung veröffentlicht. "Bis dahin gilt das Abkochgebot weiterhin."

"Die endgültige Dauer des Abkochgebotes kann derzeit noch nicht festgelegt werden. Die notwendigen Beprobungen hierfür werden derzeit durchgeführt", heißt es auch immer noch unverändert auf der Seite des Landratsamts Neustadt/Aisch - Bad Windsheim..

Mehrere Versorger betroffen

Insgesamt sind durch das Hochwasser drei Wasserversorger mit E.Coli-Bakterien betroffen. Bei der Reckenberg-Gruppe mit ihrem 700 Kilometer umfassenden Leitungsnetz mussten deshalb zunächst zwei Brunnen vom Netz genommen werden, auch bei der Bernloher Gruppe wurden Keime gefunden.

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