Balleis baut auf Bürgerentscheid

2.9.2005, 00:00 Uhr

So hat die Bürgerinitiative „Stadtverträgliche Arcaden“, in der sich die Kritiker formieren, einen Bürgerentscheid eingereicht, bei dem das Projekt eine Gesamtverkaufsfläche von höchstens 15 000 Quadratmeter haben soll. Die Gegner sind nicht prinzipiell gegen das Einkaufszentrum, sondern vielmehr gegen die Größe. Das Projekt könnte die Struktur der Innenstadt zerstören, und soll deshalb kleiner ausfallen.

Der Stadtrat sieht dies anders und hat einen Ratsentscheid eingeleitet. Das Einkaufszentrum könne nicht so klein ausfallen wie von der Bürgerinitiative gewünscht, so Oberbürgermeister Siegfried Balleis (CSU): „Schließlich hat die Stadt zwei massive Forderungen an den Investor gestellt.“ So garantiert der Essener Investor Management für Immobilien AG (mfi) zum einen die Anbindung an die Hochstraße: „Das löst ein verkehrspolitisches Dilemma.“ Die Kosten für die Maßnahme von zehn Millionen Euro werden vom Investor und durch Fördergelder gestemmt — die Stadt muss nichts zahlen. Zweitens soll eine Ladenpassage den Ringschluss zur Nürnberger Straße sicher stellen.

„Keine Kompromisse“

Deshalb soll nach dem Willen von Balleis das „Arcaden“-Projekt größer ausfallen. Beim Ratsentscheid ist eine Verkaufsfläche von 17 500 Quadratmeter und die Ladenpassage zur Anbindung an die Nürnberger Straße von 2000 Quadratmetern vorgesehen. Zusätzlich eingeplant sind bis zu 2500 Quadratmeter für konsumnahe Dienstleistungen und Gesundheit sowie höchstens 700 Quadratmeter für eine Postfiliale.

Falls die Erlanger sich für den Bürgerentscheid der Initiative „Stadtverträgliche Arcaden“ entscheiden, wird der mfi-Aufsichtsratsvorsitzende Herbert Appelt seine Konsequenzen ziehen: „Dann ist das Projekt zu Ende — da gibt es keinen Kompromiss.“ Sabine Auer

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