Bamberg bekommt eine neue Brauerei

4.12.2020, 17:39 Uhr
Ab Mai will das Ahörnla das erste Bier verkaufen.

© dpa Ab Mai will das Ahörnla das erste Bier verkaufen.

Bamberg und seine Brauereien sind untrennbar miteinander verbunden. Es gibt wohl nur wenige Städte in Deutschland, in denen die Bierkultur so traditionsreich und vielfältig ist wie in der oberfränkischen Domstadt. Wie viele Brauereien dabei gezählt werden, ist eine viel diskutierte Streitfrage. Je nach Zählweise konkurrieren 8 bis 15 Brauereien um die Gunst der Kunden. Sicher dagegen ist: Ab Mai nächsten Jahres kommt eine Weitere dazu - das Ahörnla-Bräu.


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Die Wiederbelebung einer Tradition

Bisher bot das Ahörnla in der Sandstraße ein hopfengestopftes, naturbelassenes Kellerpils sowie ein Lagerbier unter dem eigenen Namen aus dem Fass an - diese wurden allerdings in der Brauerei Mahr hergestellt. Nun wollen die Geschäftsführer Florian Müller und Nicole Ederer neue Wege gehen und ihr Bier in einem eigenen Sudhaus brauen.

"Eigentlich beleben wir damit eine alte Biertradition neu", so Florian Müller. "Eine Brauerei aus früheren Zeiten ist im Nebengebäude rudimentär erhalten geblieben." 1366 fand das Gebäude erstmals als "Putnerhaus zum Eychhorn" Erwähnung. Im Verlauf der Jahrhunderte blieb das Anwesen fast durchgehend im Besitz von Brauern.

Renovierungsbedürftiges Brauhaus

Glaubt man den Historikern, kam es hier neben dem Brauen von Bier und dessen Ausschank ebenso zur eigenen Herstellung von Fässern. Das Gebäude wechselte oft den Besitzer, zwischenzeitlich stand es auch leer. Im Jahr 1961 wurde das Brauen eingestellt.

Damit es losgehen kann, brauchte es deshalb einige Instandhaltungsmaßnahmen. So kümmerte sich die Firma Schulz um den baufälligen Turm des Hauses. "Es hat lange gedauert, bis die Stadt das Gebäude freigab. Es wurde auch über den Abriss des Komplexes diskutiert", sagt Müller.Vor einem Jahr fand die technische Prüfung statt - die Corona-Pandemie verzögerte allerdings die Vorbereitungen.

Kein Konkurrenzdruck

Von Angst vor der Konkurrenz kann bei Müller kaum die Rede sein: "Die Resonanz auf unser Vorhaben ist gut, die Nachfrage auf jeden Fall vorhanden", ist sich der 39-Jährige sicher. "Zum bisherigen Bierangebot werden noch weitere Sorten dazu kommen."

Wenn die Corona-Pandemie im nächsten Jahr keinen Strich durch die Rechnung macht, steht dem Verkaufsstart des Ahörnla-Bräu nichts mehr im Weg.

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