Bamberg: Geringe Schadstoffmenge in der Luft

4.6.2019, 15:21 Uhr
In der Unteren Königsstraße in Bamberg ist die Stickstoffdioxid-Belastung höher – Grund sind unter anderem das dortige hohe Verkehrsaufkommen und häufiger Rückstau.

© dpa In der Unteren Königsstraße in Bamberg ist die Stickstoffdioxid-Belastung höher – Grund sind unter anderem das dortige hohe Verkehrsaufkommen und häufiger Rückstau.

Als zentrales umweltpolitisches Thema ist saubere Luft eines der obersten Ziele der Bamberger Stadtverwaltung. Seit dem 07. März 2017 wird im Stadtgebiet auf Beschluss des Umweltsenates kontinuierlich an sieben verschiedenen Standorten die Schadstoffkonzentration in der Luft gemessen – besonders in Bezug auf die Stickstoffdioxidwerte. Es wird dabei geprüft, inwieweit die EU-Grenzwerte für Luftschadstoffe zum Schutz der Bevölkerung eingehalten werden. Über eine volle Stunde gemessen liegen diese Werte bei 200 Mikrogramm pro Kubikmeter. Zugelassen sind 18 Überschreitungen diese Zahl im Jahr. Der über das Kalenderjahr gemittelte Grenzwert liegt dabei bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Gute Luft in Bamberg – bis auf einen Standort 

Gemessen wurde am Kaulberg, dem Schillerplatz, in der Unteren Königsstraße, der Siechenstraße, der Langen Straße, der Memmelsdorfer Straße und an der Löwenbrücke. An sechs der sieben Messstandorte liegen die ermittelten Werte unter dem Grenzwert. Eine Überschreitung gibt es allerdings: Die häufig durch lange Ampelphasen und ein hohes Verkehrsaufkommen stark befahrene Untere Königsstraße liegt mit 43,5 Mikrogramm pro Kubikmeter leicht über dem EU-Grenzwert. Erklärbar ist dies mit der ausgeprägten Straßenschlucht über eine Länge von mehreren hundert Metern und der Verkehrsführung in Einbahnstraße, durch die es zu einer Anreicherung der Luftschadstoffkonzentration kommt. Zweite am stärksten belastete Straße ist die Memmelsdorfer Straße mit 35,3 und der Schillerplatz mit 32,5 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Kein Luftreinhalteplan notwendig

Ein Luftreinehalteplan ist trotz der an einer Stelle den Grenzwert überschreitenden Messung nicht notwendig. Für einen solchen müsste ein eine dauerhafte Überschreitung der offiziellen Messwerte des Lufthygienischen Landesüberwachungssystems Bayern an dem Messstandort Löwenbrücke Bamberg vorliegen und dies ist nicht der Fall. Dort beträgt der ermittelte Jahresmittelwert sowohl im Jahr 2017 als auch 2018 mit 24 Mikrogramm pro Kubikmeter einen recht weit unter dem Grenzwert liegenden. 

Kein dringender Handlungsbedarf

((Platzhalter)Das Bamberger Umweltamt sieht darum auch keinen dringenden Handlungsbedarf, was die Belastung in der Unteren Königstraße angeht. Bei Betrachtung der stündlich gemessenen Werte, die deutlich präziser sind als die Jahresmittelwerte, lagen die Werte stets weit unter dem erlaubten 200 Mikrogramm pro Kubikmeter-Grenzwert. Dennoch arbeitet die Verwaltung weiter an einer Reduzierung der Abgase. Zu erwarten sei laut dem Umweltamt sogar mit einer mittelfristigen Abnahme der Stickstoffdioxidbelastung. Hintergrund dieser Annahme ist, dass stetig mehr Diesel-PKW zugelassen werden, welche der Euro 6-Abgasnorm entsprechen. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Otto-Motoren, sowie der Anteil der E-Mobilität am Verkehr kontinuierlich zu. So waren im Stadtgebiet Bamberg im Jahr 2012 lediglich 13 reine Elektrofahrzeuge und 51 Hybridfahrzeug zugelassen. Aktuell sind es bereits 117 reine Elektrofahrzeug und 300 Kfz mit Hybridantrieb. "Weiterhin erarbeitet das Baureferat aktuell einen Verkehrsentwicklungsplan für das Stadtgebiet", so Schmidt. "Besonders belastete Straßenzüge sollen hierbei durch entsprechende verkehrslenkende Maßnehmen entzerrt werden".

 

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