Bamberg: Verkehrsmaßnahmen am Berliner Ring

15.1.2018, 20:26 Uhr
Erst kurz vor Weihnachten ereignete sich der letzte Unfall auf dem Berliner Ring - drei Personen wurden schwer verletzt.

© News5/Herse Erst kurz vor Weihnachten ereignete sich der letzte Unfall auf dem Berliner Ring - drei Personen wurden schwer verletzt.

Ein Teil des Bamberger Stadtverkehrs ist in den letzten Monaten besonders in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt: Auf dem Berliner Ring, einer der größten und meistbefahrenen Verkehrsadern der Domstadt, ereigneten sich kurz aufeinanderfolgend mehrere Unfälle. Alle zogen Sperrungen und Behinderungen des Verkehrs nach sich und Personen wurden verletzt. Nun stellt sich die Frage, worin die Ursache, der Häufung von Verkehrsunfällen an verschiedenen Kreuzungen besteht. Lösungsansätze sind vor allem für den Bereich an der Starkenfeldstraße dringend nötig. Überlegungen, wie die Kreuzung sicherer für alle Verkehrsteilnehmer werden kann und erste Lösungsansätze sind bereits im Gange. 

Ursachenforschung und Lösungsansätze 

Ein "Übeltäter" hat sich in den Unfallstatistiken abgezeichnet: Mehrere der Unfälle ereigneten sich auf der Linksabbiegerspur. Diese wird momentan durch ein Ampelsystem geregelt, dessen Pfeil von grün auf orange blinkend wechselt, um zu signalisieren, dass nun der Gegenverkehr anrollt. Manch einer huscht dann noch schnell über die Straße und dieser Moment stellt ein besonderes Sicherheitsrisiko dar. Dazu tragen außerdem das hohe Verkehrsaufkommen in diesem Bereich von bis zu 50.000 Fahrzeugen am Tag in beiden Richtungen und die mit 70 km/H verhältnismäßig hohe Geschwindigkeit bei. 
Das Thema wird nun aktuell von verschiedenen Fachbereichen der Stadt, wie dem Stadtplanungsamt oder dem Straßenbaulastträger sowie der Polizei Bamberg bearbeitet. Claus Reinhardt aus dem Baureferat der Stadt Bamberg betont, dass das Thema Verkehrssicherheit 2018 eine große Rolle spielen wird - beispielsweise bestünde die Überlegung eine Unfallkommission als zusätzliches Gremium einzurichten. 

Dreigeschaltetes Ampelsystem im Test 

Im Falle der Kreuzung Starkenfeldstraße steht nun die Einrichtung eines dreigeschalteten Ampelsystems statt des grünen bzw. orange blinkenden Pfeiles für Linksabbieger in der Diskussion. Bevor hier allerdings eine Entscheidung getroffen werden kann, müssen einige Dinge intensiv geprüft werden, erklärt Claus Reinhardt. An die Ursachenforschung schließt sich nun zunächst die Überprüfung der Rentabilität und Realisierbarkeit eines solchen Systems auf dem Berliner Ring durch ein externes Fachbüro an. "Die Änderung der Ampelanlage bedeutet immer einen Eingriff in die Leistungsfähigkeit einer Kreuzung und hat somit stets Konsequenzen", so Reinhardt. "Mit der Änderung auf eine dreigeschaltete Linksabbiegerampel, die feste Zeiten für die Ampelphasen vorgibt, verändert sich der Verkehrsfluss, Rückstaus und längere Wartezeiten können vor allem zu Stoßzeiten die Folge sein".

Wahrscheinlichste Lösung 

Dennoch steht die Minimierung des Unfallrisikos an erster Stelle und diese Maßnahme ist im Moment die wahrscheinlichste Lösung. Neben der externen Überprüfung gilt es außerdem die bauliche Umsetzbarkeit zu beurteilen. Diese sei aber dank der erst vor wenigen Jahren neuen Verkabelung der Kreuzung und Installierungsmöglichkeit neuer Ampelkästen in diesem Bereich gut. Mit einer nötig werdenen neuen Software, die die Ampelzeiten genau steuert, bewege man sich dann etwa in einem finanziellen Rahmen von rund 20.000 Euro. Bis Mitte 2018 soll mit einer fertig umgesetzten Lösung an diesem Unfallschwerpunkt im Bamberger Stadtverkehr zu rechnen sein. 

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