Bamberger Finanzskandal: Aufklärung zieht sich hin

23.2.2021, 13:06 Uhr
Die Spitze des örtlichen Rechnungsprüfungsausschusses bespricht sich vor Beginn der ersten Sondersitzung über unzulässige Sonderzahlungen der Stadt Bamberg.

© Nicolas Armer/dpa Die Spitze des örtlichen Rechnungsprüfungsausschusses bespricht sich vor Beginn der ersten Sondersitzung über unzulässige Sonderzahlungen der Stadt Bamberg.

Eigentlich sollten die Sonderzahlungen der Stadt Bamberg an diesem Dienstag aufgearbeitet sein – doch schon vorab vereinbarte der Rechnungsprüfungsausschuss einen weiteren Termin. "Wir nehmen uns viel Zeit für jeden Einzelfall", betonte der Vorsitzende des Ausschusses Wolfgang Grader (Bündnis 90/Die Grünen).

Rund eine halbe Million Euro sollen nach einem Bericht des Kommunalen Prüfungsverbands Bayern von 2011 bis 2017 ohne rechtliche Grundlage überwiesen worden sein. Die Stadt habe unzulässig Überstunden, Zeitzuschläge, Mehrarbeit und Prämien ausgezahlt. Außerdem kursieren Gerüchte, dass sich Mitarbeitende mit 450-Euro-Jobs und Beraterverträgen ohne Gegenleistung bereichert hätten. Die Staatsanwaltschaft Hof ermittelt wegen Untreue.

Stadt hatte Vorwürfe weitgehend zurückgewiesen

In einer ersten öffentlichen Sitzung Ende Januar hatte die Stadt die Vorwürfe weitgehend zurückgewiesen. Die allermeisten Fälle lassen sich durch "nähere Überprüfung deutlich entkräften", betonte damals Robert Sporer, Leiter des Personal- und Organisationsamts in Bamberg. Alle Unstimmigkeiten sollen geklärt werden.


Finanzskandal Bamberg: Ruf nach Transparenz wird lauter


Dazu brauche es eine weitere Sitzung am 3. März, erklärte nun der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses. "Da wird es vor allem um Fälle gehen, die gar nicht in dem Prüfungsbericht aufgelistet sind", sagte Grader. "Man sieht, was sich das Personalamt für eine Mühe macht, um wirklich alles aufzuklären."

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