Corona-Virus in Bamberg: Stadt und Landkreis bereiten Impfzentrum vor

13.11.2020, 14:53 Uhr
Diese Woche verkündeten zwei Firmen die Wirksamkeit ihres Corona-Impfstoffs.

© dpa Diese Woche verkündeten zwei Firmen die Wirksamkeit ihres Corona-Impfstoffs.

Zur Abwechselung mal eine gute Nachricht zum Thema Coronavirus: Das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer verkündeten in dieser Woche, dass ihr Corona-Impfstoff BNT162b2 mit hoher Wahrscheinlichkeit ein wirksamser Schutz gegen das Virus sein könnte. Demnach liege die Wirksamkeit dieses neuartigen mRNA-Impfstoffs bei mehr als 90 Prozent. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet deshalb damit, dass es bereits im ersten Quartal 2021 zur Vergabe des Mittels kommen könnte.


Coronavirus in Stadt und Landkreis Bamberg: Das ist der Stand


Aus diesem Grund beauftragte das Bayerische Gesundheitsministerium die Kreisverwaltungen, die entsprechenden Vorbereitungen für mindestens ein Impfzentrum pro Landkreis bzw. kreisfreier Stadt sowie für mobile Impfteams bis Mitte Dezember abzuschließen.

Schnelle Aufnahme der Arbeit

In einer Pressemitteilung versichern Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und Landrat Johann Kalb (CSU), dass die Kommunen alles dafür tun, um dieser Aufgabe gerecht zu werden. „Wir können mit unseren bestehenden Einrichtungen und durch die enge Abstimmung der Gesundheitseinrichtungen und Verwaltungen von Stadt und Landkreis sehr schnell die nötigen Voraussetzungen schaffen“, zeigen sich Starke und Kalb optimistisch. Die beauftragten Verantwortlichen würden noch in dieser Woche ihre Arbeit aufnehmen.

Darüber hinaus analysierten die beiden Kommunalpolitiker zusammen mit Ärzten und Verwaltungsleitern aus der Region Bamberg das gegenwärtige Infektionsgeschehen. So zeigen alle Daten, dass die zweite Welle deutlich stärker ausfällt als die erste Welle im Frühjahr. In der ersten Welle lag die Zahl der Neuinfektionen einige wenige Male über der Marke von 30. Aktuell werden teilweise Werte von bis zu 70 Neuinfektionen pro Tag erreicht.

Die Gefahr der zweiten Welle

Diese Entwicklung beeinflusst demnach die Gesamtzahl der aktiven Fälle. Ihren Höhepunkt erreichte die erste Welle bei etwa 300 Fällen, um dann im Sommer phasenweise auf einstellige Werte abzuflachen. „In der zweiten Welle ist noch nicht absehbar, ob sich bei aktuell knapp 650 aktiven Infektionen bereits der höchste Punkt der Welle ausbildet“, so Dr. Susanne Paulmann, Leiterin des Fachbereiches Gesundheitswesen beim Landratsamt Bamberg.

Indes lohnt es sich, die Inzidenzwerte zu betrachten. Während im Frühjahr die zuständigen Behörden Werte von etwas mehr als 80 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen meldeten, so sind die Werte aktuell circa doppelt so hoch. Seit Beginn der Pandemie verzeichnet die Region Bamberg mehr als 1700 Corona-Infektionen - 1000 im Landkreis und knapp 600 in der Stadt. 67 Menschen starben mit einer Corona-Infektion.

Mehr als 50 Regelverstöße

An die Corona-Maßnahmen halten sich allerdings nicht alle: Die Vertreter der Polizeiinspektionen Bamberg-Stadt und Bamberg-Land berichten von mehr als 50 Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz seit Freitag vergangener Woche. Die Bandbreite der Verstöße reiche vom Treffen Jugendlicher bis zur Urkundenfälschung durch falsche Atteste.

Verwandte Themen