Corona-Mutation 

Delta-Variante: Jetzt auch erste Fälle in Bamberg - Impfzentrum droht Engpass

18.6.2021, 12:00 Uhr
In Bamberg könnte das Impfzentrum den Betrieb bereits Anfang Juli einstellen. 

© Stefan Hippel, NN In Bamberg könnte das Impfzentrum den Betrieb bereits Anfang Juli einstellen. 

Seit mehreren Tagen steigt die Inzidenz in Stadt und Landkreis Bamberg stetig an. Während die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt in den vergangenen Wochen bereits auf 1,3 gesunken ist, liegt sie am 18. Juni bei 33,6. Nun meldet das Landratsamt Bamberg, dass im Landkreis zwei Fälle der indischen Mutation des Coronavirus nachgewiesen werden konnten.

Delta-Variante in zwei Fällen nachgewiesen

Betroffen seien insgesamt drei Familien mit mehreren Infizierten. Bei zwei Familien wurde die Mutation nun durch Laborergebnisse bestätigt. In einem Fall ist die Wahrscheinlichkeit, dass die mutierte Form vorliegt, groß. Bei den beiden bestätigten Fällen liegt die Infektion schon vier Wochen zurück und die Betroffenen konnten die Quarantäne bereits wieder verlassen, teilt das Landratsamt Bamberg mit.


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Da es mehrere Wochen dauert, die Delta-Variante nachzuweisen, erfolgt die Übermittlung der Ergebnisse durch die Labore mit zeitlicher Verzögerung. Der Nachweis der Mutation sei ein Zeichen dafür, dass die Pandemie noch nicht überstanden ist, erklärt Dr. Susanne Paulmann, Leiterin des Fachbereichs Gesundheitswesen beim Landratsamt Bamberg. "Wir sind alle gut beraten, geltende Regelungen und Kontaktbeschränkungen zu beachten", so Paulmann.

Kaum Anstieg bei Erstimpfungen

Wie der Corona-Krisenstab von Stadt und Landkreis Bamberg bekannt gab, wollen Landrat Johann Kalb (CSU) und Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) nun weiteren Impfstoff für die Region einfordern. Das Bamberger Impfzentrum erreichte letzte Woche ein Plus von 5,2 Prozent bei den Zweitimpfungen und liegt damit über dem bayerischen Durchschnitt. Jedoch konnte bei den Erstimpfungen nur ein Anstieg von 1,6 Prozent verzeichnet werden. Erstimpfungen gegen das Coronavirus werden in Stadt und Landkreis derzeit nur durch niedergelassene Ärzte durchgeführt, da dem Impfzentrum kein Impfstoff für Erstimpfungen zugeteilt wurde.


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"In einem gemeinsamen Schreiben von Landkreis und Stadt Bamberg haben wir die Regierung von Oberfranken erneut aufgefordert, zusätzliche Impfstoffkontingente für das Bamberger Impfzentrum zu liefern. Das wäre der gerechte Ausgleich für zusätzliche Lieferungen an benachbarte Kreise und Städte im Frühjahr", so Starke nach der letzten Sitzung des Corona Krisenstabs. Es gäbe leicht positive Signale, dass es auch wieder Impfstoff für Erstimpfungen geben könnte. Ansonsten müsse das Impfzentrum den Betrieb Anfang Juli einstellen.

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