Gegen Gewalt an Frauen: Bamberger Kunigunde und Altenburg strahlen orange

29.11.2020, 16:15 Uhr
Gegen Gewalt an Frauen: Bamberger Kunigunde und Altenburg strahlen orange

© Felix Schwarz

Sie ist derzeit ein absoluter Hingucker auf der Unteren Brücke in Bamberg: Die Statue der Kunigunde ist in orangefarbene Stoffbahnen eingehüllt - auch an den Mundschutz wurde gedacht. Mit der Aufschrift „Orange the World – Nein zu Gewalt an Frauen“ machen die Soroptimistinnen, eine internationale Organisation von berufstätigen Frauen, deutlich, dass Menschenrechtsverletzungen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben sollen.

Corona als zusätzliche Gefährdung

Neben der Kunigunde leuchtet in den Abendstunden auch die Altenburg orange. Die Aktion steht in Verbindung mit den „Orange Days“, welche mit dem „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ am 25. November ihren Anfang nahmen.

Bambergs zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp (Grüne) sprach sich für die Aktion aus. Aus seiner Sicht müssten sich gerade in Zeiten von Corona und Lockdown alle bewusst sein, dass durch das Zusammenleben auf engem Raum Gewalt in der Familie vermehrt vorkomme.

Jede dritte Frau betroffen

Laut des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben erlebte in Deutschland bereits jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt. Nach den Angaben des Bundeskriminalamts richten sich Gewalt in Partnerschaften hauptsächlich gegen Frauen - so betrug 2019 der weibliche Anteil der Opfer 81 Prozent.

Doch Frauen sollen mit ihren Problemen nicht alleine gelassen werden. Mit der Mitmachaktion "Wir brechen das Schweigen" ruft das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" alljährlich alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, ein Zeichen zu setzen. Das Hilfetelefon bietet Beratung und leistet Vermittlung an spezialisierte Hilfseinrichtungen vor Ort - und das kostenfrei sowie anonym, rund um die Uhr und in 18 Sprachen.

Mehr Aufmerksamkeit durch Online-Aktion

Aus diesem Grund hängen an der Kettenbrücke in Bamberg fünf weiße und orangefarbene Plakate. Sie machen Passantinnen und Passanten auf das bundesweite Beratungsangebot des Hilfetelefons aufmerksam.

Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgerufen, ein Bild von sich mit einem Plakat und dem Hashtag #schweigenbrechen online zu teilen. Beide Aktionen laufen bis zum 10. Dezember.

Keine Kommentare