Aufmerksamer Hausbewohner

Hätten den Morgen nicht erlebt: 17 Menschen in Franken vor Kohlenmonoxid-Vergiftung gerettet

15.5.2023, 10:14 Uhr
Der Bewohner eines Hauses in Trosdorf (Landkreis Bamberg) nahm am Sonntagabend einen seltsamen, unbekannten Geruch wahr und informierte einen Heizungstechniker. Dieser stellte einen deutlich erhöhten Kohlenstoffmonoxid-Wert fest und alarmierte die Feuerwehr.
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Der Bewohner eines Hauses in Trosdorf (Landkreis Bamberg) nahm am Sonntagabend einen seltsamen, unbekannten Geruch wahr und informierte einen Heizungstechniker. Dieser stellte einen deutlich erhöhten Kohlenstoffmonoxid-Wert fest und alarmierte die Feuerwehr. © NEWS5 / Merzbach, NEWS5

Zu diesem Zeitpunkt habe der CO-Wert bei 250ppm – und damit weit über dem Grenzwert von 30ppm gelegen. Laut einem Sprecher der Feuerwehr gegenüber der Agentur "News5" könne es bei derartigen Werten, die den erlaubten Maximalwert überschreiten, zu "Krankheitssymptomen wie Schwindel, Erbrechen kommen – und im schlimmsten Fall, wenn der Wert weiterhin ansteigt, auch zu Bewusstlosigkeit und in der Folge zum Tod".
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Zu diesem Zeitpunkt habe der CO-Wert bei 250ppm – und damit weit über dem Grenzwert von 30ppm gelegen. Laut einem Sprecher der Feuerwehr gegenüber der Agentur "News5" könne es bei derartigen Werten, die den erlaubten Maximalwert überschreiten, zu "Krankheitssymptomen wie Schwindel, Erbrechen kommen – und im schlimmsten Fall, wenn der Wert weiterhin ansteigt, auch zu Bewusstlosigkeit und in der Folge zum Tod". © NEWS5 / Merzbach, NEWS5

Als Ursache für die lebensgefährlichen Gase machte die Feuerwehr Pellets aus, die erst kurz zuvor geliefert wurden. "Diese Pellets werden unter Druck und Temperatur aus Holzabfällen hergestellt, dabei kommt es zu einem Oxidationsprozess, dadurch kann CO freigesetzt werden", erklärte der Sprecher der Feuerwehr.
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Als Ursache für die lebensgefährlichen Gase machte die Feuerwehr Pellets aus, die erst kurz zuvor geliefert wurden. "Diese Pellets werden unter Druck und Temperatur aus Holzabfällen hergestellt, dabei kommt es zu einem Oxidationsprozess, dadurch kann CO freigesetzt werden", erklärte der Sprecher der Feuerwehr. © NEWS5 / Merzbach, NEWS5

Normalerweise würden die Pellets zunächst eine Zeit beim Hersteller oder beim Händler gelagert, bevor sie ausgeliefert werden. "In dem Fall könnte es sein, dass sie zu frisch an den Endkunden geliefert wurden", so der Sprecher.
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Normalerweise würden die Pellets zunächst eine Zeit beim Hersteller oder beim Händler gelagert, bevor sie ausgeliefert werden. "In dem Fall könnte es sein, dass sie zu frisch an den Endkunden geliefert wurden", so der Sprecher. © NEWS5 / Merzbach, NEWS5

Die Feuerwehr saugte zunächst mit einer mobilen Mühle, die eigentlich für Getreide verwendet wird, die Pellets aus dem Behälter. Anschließend brachte sie in Erfahrung, von welcher Firma die Pellets stammten und wen das gefährliche Gut noch ausgeliefert wurde. Im Landkreis Bamberg seien demnach zwei weitere Häuser beliefert worden.
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Die Feuerwehr saugte zunächst mit einer mobilen Mühle, die eigentlich für Getreide verwendet wird, die Pellets aus dem Behälter. Anschließend brachte sie in Erfahrung, von welcher Firma die Pellets stammten und wen das gefährliche Gut noch ausgeliefert wurde. Im Landkreis Bamberg seien demnach zwei weitere Häuser beliefert worden. © NEWS5 / Merzbach, NEWS5

Das Unternehmen habe einen Mitarbeiter geschickt, der in einem Wohnhaus in Trunstadt zunächst einen Wert von knapp über 30ppm feststellte. Die Firma kündigte an, lüften zu wollen und den Rest später zu erledigen.
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Das Unternehmen habe einen Mitarbeiter geschickt, der in einem Wohnhaus in Trunstadt zunächst einen Wert von knapp über 30ppm feststellte. Die Firma kündigte an, lüften zu wollen und den Rest später zu erledigen. © NEWS5 / Merzbach, NEWS5

Kurz darauf führte die Feuerwehr selbst Messungen durch, wie "News5" berichtet: Der CO-Wert war bereits auf 70ppm gestiegen, zudem drohten die Pellets sich durch den Gärprozess selbst zu entzünden. Den Aufnahmen einer Wärmebildkamera zufolge herrschten in den Pellets bereits Temperaturen von über 60 Grad. Demzufolge saugte die Feuerwehr auch in diesem Fall das Material aus und verhinderte damit Schlimmeres.
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Kurz darauf führte die Feuerwehr selbst Messungen durch, wie "News5" berichtet: Der CO-Wert war bereits auf 70ppm gestiegen, zudem drohten die Pellets sich durch den Gärprozess selbst zu entzünden. Den Aufnahmen einer Wärmebildkamera zufolge herrschten in den Pellets bereits Temperaturen von über 60 Grad. Demzufolge saugte die Feuerwehr auch in diesem Fall das Material aus und verhinderte damit Schlimmeres. © NEWS5 / Merzbach, NEWS5

An der dritten Einsatzstelle in Oberhaid ergaben die Messungen gar einen CO-Wert von 150ppm. Das Haus wurde evakuiert, die ebenerdig gelagerten Pellets wurden ebenfalls aus dem Haus transportiert.
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An der dritten Einsatzstelle in Oberhaid ergaben die Messungen gar einen CO-Wert von 150ppm. Das Haus wurde evakuiert, die ebenerdig gelagerten Pellets wurden ebenfalls aus dem Haus transportiert. © NEWS5 / Merzbach, NEWS5

In Summe endete der Einsatz glimpflich: Von den insgesamt 17 Bewohnern, die sich in den drei Wohnhäusern zur Einsatzzeit befanden, wurde eine Person zur Kontrolle in ein Krankenhaus verbracht. Ansonsten blieben alle Betroffenen unversehrt.
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In Summe endete der Einsatz glimpflich: Von den insgesamt 17 Bewohnern, die sich in den drei Wohnhäusern zur Einsatzzeit befanden, wurde eine Person zur Kontrolle in ein Krankenhaus verbracht. Ansonsten blieben alle Betroffenen unversehrt. © NEWS5 / Merzbach, NEWS5

Hätte der Bewohner nicht den seltsamen Geruch wahrgenommen, wäre die Bilanz wohl anders ausgefallen: "Wenn die Bewohner in einem solchen Gebäude schlafen und der Wert durch diesen Prozess kontinuierlich ansteigt, dann schlafen die Personen ein und wachen am nächsten Tag einfach nicht mehr auf", konstatierte der Feuerwehr-Sprecher.
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Hätte der Bewohner nicht den seltsamen Geruch wahrgenommen, wäre die Bilanz wohl anders ausgefallen: "Wenn die Bewohner in einem solchen Gebäude schlafen und der Wert durch diesen Prozess kontinuierlich ansteigt, dann schlafen die Personen ein und wachen am nächsten Tag einfach nicht mehr auf", konstatierte der Feuerwehr-Sprecher. © NEWS5 / Merzbach, NEWS5

Die Menschen hätten durch das Kohlenmonoxid irgendwann das Atmen aufgehört und wären einem sogenannten "lautlosen Tod" erlegen. In der Folge wäre die Feuerwehr laut ihrem Sprecher "am nächsten Tag zu einer Türöffnung alarmiert geworden, weil vielleicht das Schulkind oder der Ehemann nicht zur Arbeit geht, und hätte dann tote Personen vorgefunden".
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Die Menschen hätten durch das Kohlenmonoxid irgendwann das Atmen aufgehört und wären einem sogenannten "lautlosen Tod" erlegen. In der Folge wäre die Feuerwehr laut ihrem Sprecher "am nächsten Tag zu einer Türöffnung alarmiert geworden, weil vielleicht das Schulkind oder der Ehemann nicht zur Arbeit geht, und hätte dann tote Personen vorgefunden". © NEWS5 / Merzbach, NEWS5

Hätten den Morgen nicht erlebt: 17 Menschen in Franken vor Kohlenmonoxid-Vergiftung gerettet
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Hätten den Morgen nicht erlebt: 17 Menschen in Franken vor Kohlenmonoxid-Vergiftung gerettet
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