Pop-Up-Radweg als Protest für mehr Radwege in Bamberg

5.6.2020, 16:31 Uhr
Pop-Up-Radweg als Protest für mehr Radwege in Bamberg

© Felix Schwarz

Als die rund 20 Aktivisten von Greenpeace und vom allgemeinen deutschen Fahrrad-Club (ADFC) um 15 Uhr ihren Pop-Up-Radweg eröffneten, fing es an zu tröpfeln. Doch auch wenn das Wetter nicht ideal war, hatten die Vertreter der beiden Organisationen beim Durchfahren ihrer Strecke sichtlich Spaß.

Zu viel Verkehr in der Innenstadt

Pop-Up-Radwege sind temporär eingerichtete Spuren für Radfahrer. Während in den meisten Fällen solche Wege als Versuchsprojekte für mehrere Monate lang ins Leben gerufen werden, stellt der circa 50 Meter lange und zwei Meter breite Weg von Greenpeace und dem ADFC eine einstündige Protestaktion dar.

Franz Gerbig gehört zu den Hauptverantwortlichen von Greenpeace Bamberg. Dass Bamberg aus seiner Sicht mehr Fahrradwege braucht, zeigt sich für ihn nochmals deutlicher durch Corona: "Der Klimawandel ist wohl die größte Krise, die wir haben. Nun kommt auch noch Corona dazu. Das hat dazu geführt, dass die Menschen weniger Bus, dafür mehr Fahrrad oder Auto fahren. Das Durchkommen in Innenstädten wird so noch schwieriger", so der 37-Jährige.

Gerbig hat kein Verständnis für das seiner Meinung nach unzureichende Engagement vieler Stadträte: "Wir sind unzufrieden über die Situation in Bamberg. Nicht nur in der Luitpoldstraße fehlen etliche Radwege. Die vorhandenen Strecken sind oftmals viel zu eng." Seine Forderung lautet: "Mehr Platz für Fahrradfahrer und Fußgänger, weniger Platz für Autos."

Zu schmale Fahrradstreifen

Als Vorstandsmitglied des ADFC sieht sich Elke Pappenscheller als Vertreterin der Fahrradfahrer in Bamberg: "Ich hoffe, dass sich durch das neue Bündnis im Bamberger Stadtrat mehr tut als bisher. Die jetzige Lage ist katastrophal."

Pop-Up-Radweg als Protest für mehr Radwege in Bamberg

© Felix Schwarz

In Zeiten der Corona-Pandemie ist es wichtig, den Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Hier sieht die 53-Jährige ein großes Problem für die Radfahrer: "Viele Wege sind zu schmal, um den Mindestabstand zu wahren."

Neben der Luitpoldstraße fordert Pappenscheller auch mehr Fahrradstreifen in der Ludwigstraße und am Regensburger Ring.

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