Unfallflucht

Spaziergänger in Franken totgefahren: Mutter will Sohn schützen und nimmt Schuld auf sich

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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12.5.2023, 11:56 Uhr
Im März hat ein 34-Jähriger in Reckendorf im Kreis Oberfranken einen 63-jährigen Spaziergänger überfahren und ist danach geflüchtet. Inzwischen hat er die Tat gestanden. (Symbolbild)

© NEWS5 / Oßwald, NEWS5 Im März hat ein 34-Jähriger in Reckendorf im Kreis Oberfranken einen 63-jährigen Spaziergänger überfahren und ist danach geflüchtet. Inzwischen hat er die Tat gestanden. (Symbolbild)

Seine Mutter hatte zunächst versucht, ihn zu decken, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag berichteten. Der Unfall ereignete sich demnach am Abend des 12. März in Reckendorf. Ein 63-Jähriger war mit seinen beiden Hunden spazieren, als ihn ein Auto von hinten anfuhr und durch die Luft schleuderte. Der Fahrer hielt nicht an, um sich um den Schwerverletzten zu kümmern.

Die Hunde liefen ohne ihr Herrchen nach Hause. Die besorgten Angehörigen machten sich auf die Suche und fanden den 63-Jährigen auf einer Kreuzung. Für den Mann kam jede Hilfe zu spät. Rettungsdienst und Notarzt konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen.

62-Jährige wollte Sohn mit Lüge schützen

Wenig später meldete sich eine 62-Jährige bei der Polizei und gab an, sie habe den Unfall verursacht. Doch die Ermittlungen ergaben, dass sie gelogen hatte. In Wirklichkeit war den Angaben zufolge ihr Sohn am Steuer gewesen. "Mutmaßlich zu seinem Schutz hatte die 62-jährige Mutter die Tat zunächst auf sich genommen", erklärt die Polizei am Freitag in einem Pressebericht.

Die Ermittler sammelten zahlreiche Beweise gegen den 34-Jährigen und nahmen ihn Ende April fest. Er wurde einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ.

Inzwischen hat der Mann laut Staatsanwaltschaft seine Tat gestanden und der Haftbefehl wurde außer Vollzug gesetzt. Er muss sich nun wegen fahrlässiger Tötung, vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs und Unfallflucht vor Gericht verantworten.


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