Stichwahl um den Bamberger Landratsposten: Das sagen die Kandidaten

29.3.2020, 18:04 Uhr
In der Stichwahl: Andreas Schwarz (SPD) tritt gegen Amtsinhaber Johann Kalb in der zweiten Runde um den Posten des Landrats im Landkreis Bamberg an.

© privat/privat In der Stichwahl: Andreas Schwarz (SPD) tritt gegen Amtsinhaber Johann Kalb in der zweiten Runde um den Posten des Landrats im Landkreis Bamberg an.

Ein augenscheinlich deutliches Ergebnis bei der Landratswahl im Landkreis Bamberg hat eine zweite Runde zur Folge. Amtsinhaber Johann Kalb von der CSU geht mit 39.097 Wählerstimmen und somit 49,46 Prozent als Wahlsieger aus der ersten Runde hervor, schrammt aber knapp an der absoluten Mehrheit vorbei. Für Kalb bedeutet das - er muss heute am 29. März in die Stichwahl. Gegen ihn tritt Andreas Schwarz von der SPD und aktueller Bundestagsabgeordneter der Region Bamberg, Forchheim und Coburg an. Schwarz erreichte in der ersten Wahlrunde 22,90 Prozent (18.103 Stimmen).

Landratswahl in Bamberg: Corona-Krise vor Stichwahl?

Auch wenn der bisherige Amtsinhaber in die Stichwahl muss, ist er mehr als zufrieden: "Ich bin dankbar für das sehr, sehr gute Ergebnis". Mit dem Wahlausgang konnte man vorher laut dem CSU-Kandidaten nicht rechnen. Kalb richtete den Blick jedoch schon wieder auf die aktuellen Geschehnisse - die . "Der Schutz der Bevölkerung hat oberste Priorität", so der amtierende Landrat.

In Hinblick auf die zweite Wahlrunde meinte Kalb: "Der Wähler hat entschieden, das es in die Stichwahl geht." Bis dahin macht er seine Arbeit weiter, "wie es sich gehört".

Für seinen Widersacher in der zweiten Runde ist mit dem Ergebnis der erste Meilenstein schon erreicht worden. Das Wahlziel von Andreas Schwarz war, den Amtsinhaber in die Stichwahl zu bringen. "Das haben wir geschafft", so der SPD-Kandidat. Mit 22,90 Prozent ist er der zweite Kandidat, der es in die Stichwahl geschafft hat: "Ich bin zufrieden. Sicherlich ist es nicht einfach, einen Amtsinhaber aus dem Sessel zu bekommen. Ich kann sehr zufrieden sein", resümierte Schwarz das Ergebnis. Für die heutige Stichwahl kündigte er am Wahlabend des 15. März bereits an, "Wir machen den Wählern in zwei Wochen wieder ein Angebot" und "Eine Chance ist immer da" und erklärt, dass die Grünen schon ihre Unterstützung in der zweiten Runde signalisiert haben.

Landratswahl in Bamberg: Sensation und Politikwechsel

Auch bei den unterlegenen Kandidaten gab es positive Stimmen zum Wahlergebnis. Bruno Kellner (Freie Wähler/ÜWG; 10,97 Prozent; 8671 Stimmen) sprach im Zusammenhang mit seinem dritten Platz vor dem Grünen-Kandidaten gar von einer "halben Sensation in der heutigen Zeit". Dass er nicht als Erster durchs Ziel gehen würde, war Kellner klar. Für ihn war wichtig, dass wir drittstärkste Kraft geblieben sind" und "dass die Liste dadurch gestärkt wird", berichtet der Kandidat der Freien Wähler/ÜWG, der sich gleiche Platzierung auch für seine Fraktion im Kreistag wünscht.


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Dies ist bei den Grünen und ihrem Landratskandidaten Bernd Fricke anders. "Persönlich bin ich nicht zufrieden mit dem Ergebnis", so Fricke. Das mit der SPD abgesprochene Wahlziel, den Amtsinhaber in die Stichwahl zu bringen, hat dennoch funktioniert. Da ist aus seiner Sicht auch egal wer es in die Stichwahl schafft - "man unterstützt sich gegenseitig". Andreas Schwarz habe von Fricke und dem Kreisverband der Grünen im Landkreis Bamberg die Unterstützung in der zweiten Runde. "Wir wollen einen Politikwechsel", erklärt Fricke das Ziel. Mit den Freien Wähler/UWG sieht sich Fricke "fast gleich auf". Entscheidend wird aus seiner Sicht die Frage, wie es bei den Fraktionen sein werde. Diesbezüglich ist er guter Hoffnung, dass hier die Grünen vorn liegen werden - vor den Freien Wählern.

Wenn die Kreistagsergebnisse ausgewertet sind, will Fricke schauen, wie die Mehrheitsverhältnisse aussehen. "Wir brauchen eine engagierte Politik", so der Grünen-Kandidat. Er hat mit der Mobilitätswende, einer engagierten Klimapolitik und Strukturwandel" einige Themen im Köcher, bei denen man "parteiübergreifend zusammenarbeiten muss". Nach ihm wäre eine "starke grüne Fraktion, die sich einbringt, deutlich hilfreich".

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