Bayern zahlt 50 Millionen für neues Corona-Medikament

1.12.2020, 17:52 Uhr

CSU und Freie Wähler wollen die Suche nach Medikamenten beschleunigen, die Covid19-Patienten helfen können.

Die Regierung soll nach ihren Vorstellungen deshalb 50 Millionen Euro aus dem Sonderfonds Corona-Pandemie in eine Therapie-Strategie investieren und entsprechende Forschungsprojekte damit unterstützen. Derzeit arbeiten rund 20 Biotech-Unternehmen im Freistaat an entsprechenden Medikamenten, ein Großteil davon im Raum München.

Bayern investiert damit die gleiche Summe in neue Therapieansätze, die der Bund für ganz Deutschland ausgelobt hat. Zunächst muss der Landtag dem Programm zustimmen. Das gilt allerdings angesichts der Regierungsmehrheit von CSU und Freien Wählern als Formsache. Kommende Woche könnte das Kabinett dem Plan zustimmen. Noch dieses Jahr könnte das erste Geld fließen. Dafür müsste das Land auf bereits bestehende Förderkulissen zurückgreifen.

Mediziner wie Clemens Wendtner begrüßen das Vorhaben. Der Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik warnte, dass ohne entsprechende Medikamente die Intensivstationen deutschlandweit bald überlastet seien. Derzeit seien nur zwei Medikamente auf dem Markt, die nachweislich bei einer Covid19-Erkrankung helfen; eines davon habe die WHO als kritisch eingestuft. "Hier mangelt es", sagte Wendtner.

Ein Jumbo pro Tag

Der Arzt warnte, das Virus werde die Kliniken noch mindestens bis 2022 beschäftigen, denn auch ein Impfstoff werde "den Schrecken der Pandemie nicht von heute auf morgen im Keim ersticken." Die Mediziner bräuchten deshalb dringend wirksame Medikamente gegen das Virus. Deutschlandweit, sagte Wendtner, "sterben im Moment jeden Tag rund 400 Menschen an einer Covid19- Infektion." Das entspreche einem vollbesetzten Jumbojet und einem Vielfachen der Toten im Straßenverkehr. "Ich will das nicht gegeneinander aufrechnen", fügte der Arzt hinzu. "Aber es macht die Dimension des Geschehens deutlich.

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