Bayerns Lehrer wollen keine Notbetreuung an Pfingsten übernehmen

22.5.2020, 14:11 Uhr
Auch in Bayern soll in den Pfingstferien die Notbetreuung für Kinder an Schulen angeboten werden. Nun ist ein Streit darüber entbrannt, wer das Angebot aufrecht erhalten soll. Lehrer wehren sich dagegen.

© Philipp von Ditfurth, dpa Auch in Bayern soll in den Pfingstferien die Notbetreuung für Kinder an Schulen angeboten werden. Nun ist ein Streit darüber entbrannt, wer das Angebot aufrecht erhalten soll. Lehrer wehren sich dagegen.

"Nicht wieder auf den Schultern der Kollegen. Wir müssen raus aus der Notbetreuung", sagt Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV). Zahlreiche Schulen hätten bereits jetzt große Personalprobleme, da Pädagogen, die zur Risikogruppe gehören, ausfielen.

Diejenigen, die in den vergangenen Wochen sowohl den Präsenzunterricht an den Bildungseinrichtungen als auch die Betreuung des Lernens zu Hause sowie die Notbetreuung sichergestellt haben, seien längst an ihrer Belastungsgrenze. "Unsere Lehrer haben mit höchstem Einsatz seit Beginn der Krise unter schwierigsten Bedingungen ein schulisches Angebot für die Schüler aus dem Boden gestampft und aufrecht erhalten", bilanziert die Verbandsfunktionärin.

Seit Fasching durchgearbeitet

Zahlreiche Lehrkräfte und Schulleitungen hätten seit Fasching durchgearbeitet. "Sie haben nun einen Anspruch auf Erholung", so Fleischmann weiter. Deshalb fordert die BLLV-Präsidentin andere Wege und Lösungen der Staatsregierung, wenn es um die Notbetreuung der Kinder während der Ferienzeit geht. "Wir wollen unsere hohe gesellschaftliche Verantwortung in dieser schweren Zeit an- und ernst nehmen", betont die BLLV-Chef.



Das gehe aber nur, wenn die Grenzen der Belastbarkeit der Lehrer geachtet werden. Alle Kollegen würden jetzt und zum Schulstart im September gebraucht. Die zweite Krise sei ja nicht weg: der Lehrermangel, der sich durch Corona noch verschärfe.


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