Bayerns Polizei findet immer mehr Täter per Gesichtserkennung

15.4.2021, 10:40 Uhr
Bayerns Polizei findet immer mehr Täter per Gesichtserkennung

© Sven Hoppe/dpa

Insgesamt 649 Tatverdächtige wurden nach Angaben des bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) im vergangenen Jahr auf diese Art und Weise identifiziert. „Wir werden den Bereich der Gesichtserkennung stärken“, kündigte LKA-Präsident Harald Pickert deshalb an.

Menschen auch mit Maske identifizierbar

Die Tendenz ist seit Jahren steigend. 2019 wurden nach LKA-Angaben im Freistaat 397 Identitäten mithilfe eines Algorithmus geklärt – und damit mehr als doppelt so viele wie 2018 (146). Vor acht Jahren, 2013, identifizierte das LKA im ganzen Jahr nur 45 Tatverdächtige per Gesichtserkennung. Das sind weniger als im März dieses Jahres allein, in dem der Algorithmus 51 Gesuchte finden konnte.

Seit 13 Jahren nutzt das LKA inzwischen die Möglichkeit, Bildmaterial, auf dem unbekannte mutmaßliche Täter zu sehen sind, mit Fotos aus einer Straftäter-Datenbank des Bundeskriminalamtes (BKA) abzugleichen.

Der Algorithmus misst dabei beispielsweise und unter anderem die Abstände zwischen Nase und Mund und filtert so die Menschen aus der Datenbank heraus, bei denen es sich um den Gesuchten handeln könnte. Gesichtsexperten gleichen die Bilder dann noch einmal ab, um auf Nummer sicher zu gehen.


Pandemie-Effekt? Deutlich weniger Straftaten in Bayern


Seit 2018 hat das LKA noch einmal 600.000 Euro in den Ausbau seiner Gesichtserkennung gesteckt. „Es ist eine erfolgreiche Geschichte“, sagte Pickert – und auch in Pandemie-Zeiten, in denen viele Menschen mit Mund-Nasen-Bedeckungen umherlaufen, ein wichtiges Instrument. „Die Maske ist kein Hindernis“, betonte Pickert. Man könne Verdächtige trotzdem identifizieren – beispielsweise an der Augenpartie. „Gewisse biometrische Kennzahlen erkennt man trotz Bedeckung.“