"Aktenzeichen XY": Kripo rätselt weiterhin über Mord auf Bayreuther Radweg

21.4.2021, 21:30 Uhr
Der getötete 24-Jährige wurde am Mittwoch, den 19. August 2020, gegen 0.45 Uhr von Passanten auf dem Fuß- und Radweg zwischen der Dr.-Konrad-Pöhner-Straße und der Fraunhoferstraße in Bayreuth entdeckt. 

© NEWS5/Holzheimer Der getötete 24-Jährige wurde am Mittwoch, den 19. August 2020, gegen 0.45 Uhr von Passanten auf dem Fuß- und Radweg zwischen der Dr.-Konrad-Pöhner-Straße und der Fraunhoferstraße in Bayreuth entdeckt. 

Man erhofft sich Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen: Mit dem Beitrag "Mord auf Radweg" unterstützte die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY… ungelöst" nun die Ermittlungen der Soko Radweg, einberufen vom Polizeipräsidium Oberfranken. Der Mordfall an dem 24-jährigen Radfahrer Mittwochabend gesendet. Nach wie vor ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.

Zu Gast im Studio war der Hauptsachbearbeiter der Soko Radweg, Erster Kriminalhauptkommissar Roland Wiefek, um den Fall und den aktuellen Sachstand zu den Ermittlungen zu schildern und wichtige Fahndungsfragen stellen. "Mit dem Auftritt bei 'Aktenzeichen XY… ungelöst' wollen wir auch überörtlich Hinweise auf Personen erlangen, die auffällig sind und einen Bezug nach Bayreuth haben", erklärte Wiefek bereits vor der Sendung. "Jeder noch so kleine Hinweis, der für Außenstehende vielleicht unbedeutend erscheint, kann uns bei den Ermittlungen weiterhelfen", appelliert der Ermittler an die Bevölkerung und hofft auf eine große Resonanz.

Vermutlich kein größeres Kampfgeschehen

Der getötete 24-Jährige wurde am Mittwoch, den 19. August 2020, gegen 0.45 Uhr von Passanten auf dem Fuß- und Radweg zwischen der Dr.-Konrad-Pöhner-Straße und der Fraunhoferstraße in Bayreuth entdeckt. Das Opfer hatte sich zuvor mit Freunden getroffen. Gegen 0.30 Uhr habe er die Wohnung einer Freundin im Emil-Warburg-Weg verlassen und sich auf den Heimweg gemacht.

Wie sich bei der Obduktion herausstellte, starb der Radfahrer an massiver Gewalteinwirkung unter Einsatz eines Messers. Außerdem wurde am Tatort ein Teil eines Hammers gefunden. Zwar wurden bei dem Opfer keine Verletzungen festgestellt, die auf den Einsatz eines Hammers hinweisen und der Zusammenhang konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden. Dennoch gehen die Beamten davon aus, dass sich der Hammer nicht zufällig dort befunden habe, erklärte Wiefek.

Aufgrund der Spuren wird angenommen, dass das Opfer plötzlich und unerwartet angegriffen wurde. Der Täter hat massive Gewalt angewendet, sodass der 24-Jährige keine Chance hatte sich zu wehren. Es hat vermutlich kein größeres Kampfgeschehen gegeben.

Die über 30-köpfige Sonderkommission bei der Kripo Bayreuth und die Staatsanwaltschaft Bayreuth arbeiten seitdem unter Hochdruck an den Ermittlungen.

Ein Täter mit "auffälliger Persönlichkeitsstruktur"

Die Beamten glauben, dass sich der Täter und das Opfer nicht kannten. Aufgrund der Lage des Tatorts gehe man davon aus, dass der vermutlich männliche Täter einen örtlichen Bezug zum Tatort habe und sich in Bayreuth auskenne, erklärte Wiefek in der Sendung. Mit Hilfe von Profilern der Operativen Fallanalyse Bayern erstellten die Ermittler außerdem Hinweise zur Persönlichkeit des Mörders. Die beiden möglichen Täterprofile wurden im Januar 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt. Beim ersten Täterprofil handelt es sich um eine psychisch auffällige Person mit irrationalen Ängsten, die sich ständig bedroht und verfolgt gefühlt hat und deshalb vermutlich ständig bewaffnet war. Der Täter könnte sich bereits vor der Tat in Behandlung befunden und diese eventuell unmittelbar danach abgebrochen haben. Beim zweiten Profil handelt es sich um eine Person, die sich mutmaßlich schon im Vorfeld der Tat auffällig häufig mit Gewalttaten beschäftigt, Gewaltfantasien geäußert und vermehrt Gewaltdarstellung konsumiert hat. Dabei ist gut möglich, dass die Person auf Bildern gerne mit Waffen posiert und sich so auf den sozialen Medien präsentiert hat.

Die Polizei hofft auf Hinweisen zu Personen, die einem der beiden Täterprofile entsprechen und einen Ortsbezug zu Bayreuth aufweisen. Die Hinweisnummer der Soko Radweg ist die 0921/506-2444.

Noch ein weiterer Fall aus der Region wurde in der Sendung gezeigt: Die Fürther Kriminalpolizei bittet um Hinweise zu einem ungeklärten Fall: Dabei geht es um einen Raub in der Nacht von 17. auf 18. September 2020. Das Opfer wurde dabei schwer verletzt.


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