Beckstein verteidigt harten Kurs gegen "Mehmet"

3.10.2013, 12:34 Uhr
Der als "Mehmet" bekannt gewordene Straftäter Muhlis Ari hat Bayerns Ex-Innenminister Günther Beckstein schwer beleidigt.

© dpa Der als "Mehmet" bekannt gewordene Straftäter Muhlis Ari hat Bayerns Ex-Innenminister Günther Beckstein schwer beleidigt.

Ari machte bei einem Gespräch mit Beckstein für die „Bild am Feiertag“ in Istanbul den Politiker für seine schwere Kindheit verantwortlich. „Ich bin mit 14 Jahren von ihm abgeschoben worden“, sagte Ari. Der 29-Jährige warf Beckstein vor, mit der Abschiebung auch dafür verantwortlich zu sein, dass er in einem türkischen Gefängnis gefoltert wurde.

Der frühere bayerische Innenminister sagte, er erkenne heute, dass sein hartes Durchgreifen angesichts der stets härter werdenden Straftaten Aris eine heilsame Wirkung hatte. „Wenn Sie jetzt offenbar ein anständiges Leben führen und weg von der Kriminalität sind, ist das ein Stück mein Verdienst“, sagte Beckstein.

Der in München geborene Türke hatte Ende der 1990er Jahre bereits vor seiner Strafmündigkeit mit 14 Jahren mehr als 60 Straftaten wie Körperverletzung oder Diebstähle verübt. 1998 wurde er ohne seine Eltern aus Deutschland ausgewiesen, durfte aber zurückkehren. 2005 wurde Ari zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, setzte sich aber vor Antritt der Haftstrafe in die Türkei ab.

Eine Rückkehr Aris nach Deutschland kann sich Beckstein durchaus vorstellen, ohne dass dieser ins Gefängnis müsse. „Es ist noch ein Urteil offen, 18 Monate ohne Bewährung. Aber wenn er sich in der Türkei viele Jahre straffrei verhalten hat, würde aus meiner Sicht nichts dagegen sprechen, die Strafe zur Bewährung auszusetzen.“

Beckstein freue sich über die „Kurskorrektur“ in Aris Leben. Allerdings vermisse er bei dem 29-Jährigen noch immer die Reue für seine Taten.