Beinahe-Eklat bei Reservistenempfang

23.1.2012, 18:43 Uhr

Lorek, als spitzzüngiger Redner bekannt, erklärte zunächst, sein Dienstherr habe versucht, Einflussnahme auf den Inhalt des Vortrags zu nehmen oder ihn gar ganz zu unterbinden. Er berichtete, dass er derzeit an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg seine Generalstabsausbildung mache.

Eine Lehranstalt, wo genau jenes Problem erzeugt werde, worunter der Wehrapparat leide, so Lorek. Wenn etwa versucht werde, Gummibänder in die Rückgrate der angehenden Führungskräfte einzuziehen. Das Ergebnis seien „profillose Offiziere, denen es egal ist, ob sie ein Sportfest organisieren oder die Endlösung“.

Ein Satz, bei dem den Gästen doch die Spucke wegblieb. Der Fehler liege in einem System, in dem voraus eilender Gehorsam oft ein Grund für die Beförderung sei. Als angehender General hätte er sich solche Worte wohl verkniffen. Deswegen sei er „heute als Privatmann hier“, ohne Uniform zu tragen.

Eigentlich sollte Lorek über China reden. Was er dann auch mit nicht weniger kritischen Worten tat. Die Außenpolitik Chinas sei vor allem durch den Kampf um Rohstoffe gekennzeichnet, konstatierte Lorek. „Wir sind an einem Punkt angelangt, wo Wachstum nur noch durch Kriege möglich ist."

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