Beziehungsdrama um Ex-Radprofi in Franken: Details bekannt

16.5.2019, 15:01 Uhr
Beziehungsdrama um Ex-Radprofi in Franken: Details bekannt

© News5/Merzbach

Remig Stumpf startete für Deutschland bei Olympia, wurde zweimal Deutscher Meister und bestritt die Tour de France - in den 80er und 90er Jahren war er einer der erfolgreichsten deutschen Radrennsportler. Am Dienstagmorgen wurde der 53-Jährige im Erdgeschoss eines Wohnhauses in Bergrheinfeld (Landkreis Schweinfurt) tot gefunden, im Keller lag die Leiche seiner Ehefrau. Vieles, das teilt die Polizei bereits früh mit, spricht für ein Beziehungsdrama. 

Ein Verdacht, der sich jetzt weiter erhärtet. Am Mittwoch wurden die beiden Leichen obduziert. Das Ergebnis: Stumpf hat seine Ehefrau durch "massive Gewalteinwirkung gegen den Oberkörper" getötet. Konkreter werden die Ermittler vorerst nicht. Ein Feuer, das im Keller ausbrach, legte der ehemalige Profisportler wohl selbst. Wenig später habe er sich "im Erdgeschoss selbst die tödlichen Verletzungen zugefügt". Hinweise auf eine dritte Person, die in den tragischen Vorfall verwickelt sein könnte, gebe es nach wie vor nicht. 

"Schlimm, dass es so mit ihm enden musste"

Es habe seit längerer Zeit Ehestreitigkeiten zwischen dem Paar gegeben, teilt das Präsidium Unterfranken mit - darin sehen die Ermittler auch ein mögliches Motiv. Stumpf und seine Partnerin trennten sich demnach erst vor Kurzem. Dieter Burkhardt, ein früherer Team-Kollege des Ex-Profis, sagte gegenüber den Nürnberger Nachrichten: "Der Remig war ein Bär von einem Mann. Aber er war im Inneren längst nicht der harte Hund, als der er sich gerne gab." Der 1,93-Meter-Hüne war in seinem Heimatort ein von vielen angehimmelter Star. Das Paar hinterlässt drei Kinder, aus erster Ehe hatte Stumpf noch ein weiteres Kind. "Schlimm, dass es so mit ihm enden musste", sagt Burkhardt, der mit dem 53-Jährigen aufwuchs. 


Anmerkung der Redaktion: Generell berichten wir nicht über Selbsttötungen, außer sie erfahren durch die gegebenen Umstände besondere Aufmerksamkeit. Der Grund für unsere Zurückhaltung ist die hohe Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Suizide. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie 24 Stunden am Tag Hilfe und Beratung. Alternativ könne Sie sich auch an den Krisendienst Mittelfranken unter der Tel.-Nr. 0911 4248550 wenden. Durch die Möglichkeit von Hausbesuchen in ganz Mittelfranken und durch persönliche Gespräche (ohne Wartezeit und Terminvergaben) ergänzt der Krisendienst das Angebot der Telefonseelsorge.


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