Engpässe erwartet

Brauer schlagen Alarm: Droht in Bayern der Bier-Kollaps?

Eva Orttenburger

Online-Redaktion

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22.7.2022, 14:53 Uhr
Das 0,5er-Bier könnte zur Neige gehen - denn aktuell fehlt es an Flaschen und Kästen dafür. (Symbolfoto)

© IMAGO/DROFITSCH/EIBNER, IMAGO/Eibner Das 0,5er-Bier könnte zur Neige gehen - denn aktuell fehlt es an Flaschen und Kästen dafür. (Symbolfoto)

"Hopfen, Malz, Kronkorken, Dosen, Paletten und sogar das Papier für die Etiketten – überall haben wir extreme Preissteigerungen", warnte Walter König, Geschäftsführer des Bayerischen Brauerbunds, bereits im Frühjahr 2022. Und es kam tatsächlich so: Die Bierproduktion ist innerhalb weniger Monate extrem teuer geworden.

Hinzu kommt noch die drohende Gas-Knappheit. Der Rohstoff wird als Energiequelle zur Produktion benötigt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, arbeiten einige Münchner Brauereien bereits an Notfallplänen. Derzeit werde geprüft, ob Brauereien im Ernstfall auch von Gas auf Öl oder sogar erneuerbare Energien umsteigen können, um die Produktion sicherzustellen.

Nicht genug Flaschen zum Abfüllen vorhanden

Das wohl schlimmste Problem für die Brauereien ist derzeit jedoch der Flaschenmangel. In vielen Betrieben fehlt es an Leergut zur Abfüllung des frischen Bieres. Getränkehändler Markus Pfister erklärt gegenüber dem Bayerischen Rundfunk, dass derzeit wegen der gelockerten Corona-Maßnahmen viele Feste stattfinden. Zudem würden Kundinnen und Kunden Bier in größeren Mengen kaufen (besonders bei Sonderangeboten) und zu Hause für Feiern, Partys und den Eigenverzehr lagern. Die leeren Flaschen und Kisten bekommen Getränkehändler und Brauereien dagegen nur schleppend zurück.

Auch die Herstellung neuer Flaschen ist in heutigen Zeiten eine kostspielige Angelegenheit, denn auch dafür braucht es Gas. "Wenn es hart auf hart kommt, könnten wir nicht mehr alle Biersorten produzieren und müssten uns wohl auch auf regionale Kunden oder den Großhandel konzentrieren", warnt Georg Schneider, Chef der Brauerei Schneider Weisse im Spiegel. Die Lösung für den Sommer könnte simpel aussehen: "Damit der Kreislauf von Kästen und Flaschen sichergestellt wird, ermuntern wir unsere Kundinnen und Kunden, Leergut zeitnah wieder zurückzubringen", fordert die Spaten-Brauerei die Bayern auf.

Fest steht jedoch: Selbst mit ausreichend Flaschen und Kästen wird das Bier aufgrund der Produktionsbedingungen teurer werden. Auf vielen fränkischen Kärwas oder Volksfesten wurde die 10-Euro-Grenze für eine Maß Bier bereits überschritten.

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