Corona: Fränkische Brauerei macht nach 400 Jahren zu
24.3.2020, 17:58 Uhr
Im unterfränkischen Werneck, in dem 2500 Einwohner leben, gibt es ein paar Einkaufsläden, ein Eiscafé, zwei Krankenhäuser, davon eines im schönen Barockschloss, ein Altenheim und eine Brauerei - die Wernecker Bierbrauerei. Seit 1617 wird dort in der mittlerweile fünften beziehungsweise sechsten Generation Bier gebraut. Das wird sich jedoch ändern. Wie Wernecker Bier auf seinem Facebook-Kanal in einem emotionalen Video verkündet, endet die Brauereigeschichte Ende September. Seinen Teil dazu beigetragen hat die aktuelle Corona-Krise.
"Es ist Zeit, unserer Brauerei Lebewohl zu sagen"
"Es ist Zeit, unserer Brauerei Lebewohl zu sagen" - mit diesen Worten beginnt die knapp sechsminütige Videobotschaft von der Brauer-Familie an die Öffentlichkeit. Die Brauerei, die im alleinigen Besitz von Hans Jörg Lang ist, wird am 30. September 2020 zumachen. Die Familie erklärt die Entscheidung, trotz dem Aufwärtstrend der letzten drei Jahre und den positive Betriebsergebnissen aufzuhören, mit der aktuellen Corona-Krise. Es habe auch mit den Veranstaltungen 2020 sehr gut ausgesehen, doch Corona habe "einen Strich durch die Rechnung gemacht".
"Die Familie ist unendlich müde und wird den neuen, riesigen Kampf nicht mehr aufnehmen", so die Mitteilung auf Facebook. Laut Brauerei würden auch keine staatlichen Darlehen, die zurückgezahlt werden müssten oder Soforthilfen, die an viele Bedingungen geknüpft sind und "nicht einmal ein Drittel der Mitarbeiterlöhne eines Monats decken" helfen.
Die 15 Mitarbeiter, die zum Teil seit Jahrzehnten für das Unternehmen arbeiten, erhielten die Nachricht am Montag. Die Brauerei will ihre Beschäftigten bei der Suche nach neuen Stellen unterstützen, doch bei dem unterfränkischen Traditionsbetrieb werden die Lichter ausgehen.
Wegen der Corona-Krise seinen bereits viele Veranstaltungen abgesagt worden beziehungsweise werden voraussichtlich noch viele gestrichen werden müssen. Das trifft laut vor allem die Gastronomie hart. Im Video verabschiedet sich die Familie von "ihrer" Brauerei und hofft darauf, dass auch die Vorfahren verstehen, dass sie im Jahr 2020 nicht mehr anders können und wollen.
In ganz Franken und Deutschland geht es aktuell vielen Unternehmen wie der Wernecker Bierbrauerei. Für den kleinen Ort in Unterfranken und die Region darum ist es trotzdem ein harter Schlag, denn es macht mit der Brauerei ein Unternehmen seine Tore zu, dass zu den Institutionen zählt und bei vielen Festen, seien es Feuerwehrfeste, Kirchweihen oder die Bierwoche, immer präsent war.
Was soll ich tun, wenn ich selbst den Verdacht habe, an dem Virus erkrankt zu sein? Hier haben wir häufig gestellte Fragen zum Coronavirus zusammengestellt. Bayern hat wegen des Coronavirus den Katastrophenfall ausgerufen - das hat weitreichende Konsequenzen. Unter anderem fallen viele Großveranstaltungen in Franken aus oder werden verschoben.
Außerdem gelten bei Supermärkten nun geänderte Öffnungszeiten. Sollte man beim Einkaufen überhaupt noch mit Scheinen und Münzen zahlen? Ein Experte klärt auf, ob Corona auch über Geld übertragen werden kann.
Ein bisschen Abwechslung gefällig? Wie viele Millionen andere Deutsche arbeitet auch unsere Redaktion nun von Zuhause. Im Live-Blog berichten die Kollegen live aus der Homeoffice-Hölle! Hier finden Sie derweil nützliche Tipps, die Sie gegen die Langeweile Ihrer Kinder unternehmen können.
Wir informieren Sie ab sofort mit unserem täglichen Corona-Newsletter über die aktuelle Lage in der Coronakrise, geben ihnen Hinweise zum richtigen Verhalten und Tipps zum alltäglichen Leben. Hier kostenlos bestellen. Immer um 17 Uhr frisch in Ihrem Mailpostfach.
Sie bevorzugen Nachrichten zur Krise im Zeitungsformat? Erhalten Sie mit unserem E-Paper-Aktionsangebot immer die wichtigsten Corona-News direkt nach Hause: Ein Monat lesen für nur 99 Cent! Hier gelangen Sie direkt zum Angebot.
20 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich zuvor registrieren.
0/1000 Zeichen