Corona-Krise: Eventbranche alarmiert mit rot bestrahlten Gebäuden

23.6.2020, 10:33 Uhr
Die rote Beleuchtung wirkt bedrohlich, gar unheimlich. Das soll auch so sein. Die Branche will signalisieren: Wir kämpfen ums Überleben.

© Roland Fengler Die rote Beleuchtung wirkt bedrohlich, gar unheimlich. Das soll auch so sein. Die Branche will signalisieren: Wir kämpfen ums Überleben.

Friseure dürfen wieder Haare schneiden, Fußballer dürfen wieder kicken und Restaurants dürfen wieder servieren. Eine Branche ist von den Lockerungen der Corona-Pandemie aber so gut wie ausgeschlossen: Die Event- und Veranstaltungsbranche. Wo Menschenmassen auf engstem Raum stehen, tanzen oder feiern, kann sich das Virus gut ausbreiten. Deshalb sind Konzerte, Festivals oder Theaterauftritte bis auf Weiteres nicht möglich.

Aus diesem Grund wollen nun die Künstler und die vielen Menschen aus der Branche ein Zeichen setzen. Denn: Für Kulturschaffende geht es mitunter um Existenzen. Zwar gibt es Mittel und Wege, kleinere Auftritte trotzdem und unter strengen Auflagen stattfinden zu lassen, ein Ersatz für den monatelangen Einnahmestopp ist das aber nicht. "Es geht um einen Hilferuf, eine Deutlichmachung der großen Not, in die Kultur und Kunst in unserem Land geraten sind" erklärt Thomas Jung, Oberbürgermeister der Stadt Fürth.

In der Nacht vom 22. auf 23. Juni 2020 erstrahlten bundesweit über 8000 Firmen. Weit mehr Menschen waren an diesem stillen Protest beteiligt. Knapp 9000 Gebäude wurden in der Nacht im ganzen Land im mahnenden Rot beleuchtet.

Jürgen Hauke, Inhaber der Firma HAUKE Event & Medientechnik, machte bei der Aktion in seinem Heimatort mit und illuminierte die Wehrkirche in Hannberg. "Langsam entwickelt sich die Situation zu einem Kampf ums Überleben. Selbst vernünftig angehäufte Rücklagen halten keinen 12 Monaten ohne Einnahmen stand. Viele Arbeitsplätze sind in Gefahr."


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