Corona-Leid in Nürnbergs Altenheimen: SPD will Ethikkommission
2.11.2020, 15:20 UhrOft konnten sie ihren Verwandten nur vom Fenster aus zuwinken, manche waren wochenlang von der Außenwelt abgeschnitten, duften das Haus nicht verlassen.
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Eine neue Ethikkonferenz soll künftig darüber wachen, dass die Grund- und Menschenrechte von Senioren, Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung während der Pandemie nicht außer Kraft gesetzt werden.
Es gibt Schwachstellen
Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie will SPD-Fraktionsvorsitzender Thorsten Brehm gar nicht grundsätzlich kritisieren. Doch Corona habe "die Schwachstellen in unseren Sozialsystemen deutlich aufgezeigt".
In einem Antrag an die Stadtverwaltung fordert der Sozialdemokrat deshalb die Gründung einer Ethikkommission. Ihr sollen Träger der freien und privaten Wohlfahrtspflege, der Seniorenbeirat, der Behindertenrat und Bewohnervertreter neben Vertretern der Stadtratsfraktionen angehören.
Aus Erfahrungen lernen
Die Kommission soll künftig eine soziale Isolation der Betroffenen vermeiden helfen, so Thorsten Brehm (SPD). Ihre Ergebnisse sollen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Nur so könne aus den Erfahrungen mit der Corona-Pandemie gelernt werden, heißt es in dem SPD-Antrag.
Es müssten klare Positionen entwickelt werden, um im Alltag der Einrichtungen besser mit drohenden Einschränkungen der Grundrechte umzugehen.
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