Dank Hitze: Fränkische Winzer hoffen auf Spitzenjahrgang

7.7.2018, 10:13 Uhr
Dank Hitze: Fränkische Winzer hoffen auf Spitzenjahrgang

© Matthias Merz/dpa

Der Präsident des fränkischen Weinbauverbandes ist überzeugt: "Das sieht im Moment sehr gut aus. Der Ansatz für einen Spitzenjahrgang ist gegeben", sagte Artur Steinmann der Deutschen Presse-Agentur. Eine Zutat fehle allerdings für eine sehr gute Qualität des Jahrgangs noch: "Wir bräuchten jetzt nochmal Regen. Nächste Woche 30 Liter Niederschlag - das wäre genial. Und Ende Juli am besten auch noch einmal. Dann ist es perfekt."

Vor allem in den trockenen Regionen Frankens werden die Weinberge zum Teil schon künstlich mit Wasser versorgt. Dafür lassen viele Winzer Wasser an die Rebstöcke tröpfeln. "Vor allem die jungen Anlagen brauchen das, sonst vertrocknen sie", so Steinmann. Ältere Weinstöcke kommen wegen ihrer bis zu zwölf Meter langen Wurzeln länger mit Trockenheit zurecht.

Rebstöcke blühen früher

Das warme Frühjahr hat die Rebstöcke in diesem Jahr schon früh blühen lassen - so früh wie noch nie zuvor, sagte Steinmann dazu. Üblicherweise blühen die Rebstöcke um den 10. bis 20. Juni. In diesem Jahr war es Ende Mai so weit.

Für die Weinbauern bedeutet das auch eine sehr frühe Ernte. Normalerweise werden die ersten Trauben etwa 100 Tage nach der Blüte in die Keller geholt. "2017 waren es nur 80 Tage", sagte Steinmann weiter. Auch heuer werde es wahrscheinlich schon Ende August so weit sein. "Es gab mal eine Zeit, da wurde vor Oktober nicht gelesen. Der Klimawandel ist da spürbar."

Urlaub gestrichen

Für Pausen oder gar längere Auszeiten bleibt da kaum Zeit. "Tja, Urlaub ist gestrichen", so Steinmann. Früher konnten die Winzer nach der letzten Behandlung der Trauben im August bis Mitte Ende September in den Urlaub fahren. "Und dann hatte man noch Zeit, um in aller Ruhe den Keller vorzubereiten." Seit einigen Jahren gehe es stattdessen schon im September Schlag auf Schlag - in den Weinbergen und im Weinkeller.

In Bayern gibt es drei Anbaugebiete für Wein - insgesamt gut 6300 Hektar. Fünf Hektar davon liegen bei Regensburg, fast 70 Hektar am Bodensee, der Rest in Franken. Insgesamt haben die Bayern einen Anteil von sechs Prozent an der Weinanbaufläche in Deutschland. In Bayern sind mehr als 80 Prozent der angebauten Rebstöcke Weißweinsorten.

Die Redaktion von FrankenSein hat die fränkische Weinproduktion genauer unter die Lupe genommen. Ein Videobeitrag von Michelle Göttler und Caroline Kieckbusch.

 

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