Das neue Hersbrucker Christkind steht fest

17.11.2019, 12:42 Uhr
Das neue Hersbrucker Christkind steht fest

© Foto Steinbauer

"Sie wären ein richtig schönes Christkind", meint eine Frau, als sie die 17-Jährige sieht. Da war sich die Wirtschaftsschülerin, die kommendes Jahr in die FOS starten möchte, gar nicht so sicher: "Ich habe mit der Bewerbung erst gezögert, weil ich dachte, da melden sich sicher so viele, da hab ich keine Chance."

Die Mama gab ihr letztlich den entscheidenden Schubs. Schließlich kannte sie den Traum der Tochter nur zu gut: Als die Kleine im Kindergarten malen sollte, was sie später einmal werden will, kritzelte sie einen Engel aufs Papier. "Das Christkind hat mich schon immer fasziniert und wie es die Augen der Kinder und der Eltern zum Leuchten bringt", verrät sie.

Daher freut sie sich besonders darauf, genau dieses Glitzern in die Gesichter ihrer großen und kleinen Bewunderer zu zaubern – und wenn sie darüber spricht, strahlen ihre eigenen Augen. Denn für die 17-Jährige ist der Advent eine "so schöne Zeit", die aber wegen der vielen zu besorgenden Geschenke immer stressiger werde, findet sie.

Herz statt Perücke

Da kann ein bisschen Weihnachtszauber vielleicht dagegen helfen, denkt Lea Besgen. Und den verbreitet sie auch ohne Perücke, die sie eh nicht braucht und mag, wie sie sagt, und im goldenen Gewand. Der Grund: "Man muss selbst noch ans Christkind glauben, damit man das rüberbringen kann, und mit Herz dabei sein."

Und das machte bei ihr einen Hüpfer, als Gerhard Kratzer sie anrief und sie zum Hersbrucker Christkind machte. Es wird ihr aber auch bis zum Hals schlagen, wenn sie den Prolog, den sie jetzt schon übt, vor einem proppenvollen Weihnachtsmarkt vortragen muss. "Da werde ich sicher vorher einen Glühwein brauchen."

Denn eine Portion Angst gehöre zu Bühnenauftritten schon dazu. Das weiß Lea Besgen aus Erfahrung. Sie hat bereits im Henfenfelder Schloss Theater gespielt. Aber: "Das gibt den Menschen so viel, dass sich jemand hinstellt und sich das traut, als dass sie kritisch sein werden", hofft die junge Dame, die gerne reitet, mit dem Papa golft und Freunde trifft.

Letztere wollen auch alle zur Eröffnung kommen, und "ihr" Christkind bestaunen. "Viele haben Respekt, dass ich den Mut habe, das zu machen." Andere hätten sie gefragt, warum sie sich diese Arbeit aufhalse? "Weil ich den Menschen Freude schenken möchte."

Eltern als Taxi

Und zwar nicht nur den Besuchern des Hersbrucker und Henfenfelder Weihnachtsmarkts. Auch einige Firmen hätten sich schon bei ihr gemeldet. Lea Besgen ist es dazu ein Anliegen, ihren Kindergarten "Sonnenschein" in Offenhausen zu besuchen sowie ein Senioren- und das Tierheim. Ihre Eltern unterstützen sie als Fahrdienst, sagt sie.

Lea Besgen freut sich auf die "tolle Zeit" mit ihren Engeln. "Die waren so süß, wie sie mich mit ihren großen Augen angesehen haben." Dank ihrer lockeren, hilfsbereiten und offenen Art nimmt die junge Dame die Menschen rasch für sich ein, besticht mir ihrer Fröhlichkeit: "Was wäre das Leben ohne Lachen."

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