Ab 8. April in der Region

Die Bahn baut: Sperrungen, Umleitungen, Schienenersatzverkehr

4.4.2022, 17:48 Uhr
In der ersten Oster-Ferienwoche wird das Reisen mit der Bahn zwischen Nürnberg, Bamberg und Lichtenfels durch Bauarbeiten behindert.

© Daniel Karmann/dpa In der ersten Oster-Ferienwoche wird das Reisen mit der Bahn zwischen Nürnberg, Bamberg und Lichtenfels durch Bauarbeiten behindert.

In der ersten Osterferienwoche geht es los. Von 8. bis 15. April bündelt die Bahn verschiedenste Bauarbeiten zwischen Nürnberg, Fürth, Bamberg und Bad Staffelstein sowie zwischen Haßfurt und Bamberg. Das geht nicht ohne Einschränkungen für die Reisenden, zwischen Nürnberg, Bamberg und Lichtenfels werden Strecken gesperrt.

Im Regionalverkehr kommt es deshalb zwischen Lichtenfels, Bamberg und Nürnberg zu Zugausfällen auf den Regionalexpress- und Regionalbahnlinien und zu Ersatzverkehr mit Bussen.

Im Fernverkehr werden die ICE-Züge Berlin-Halle/Leipzig-München zwischen Erfurt und Nürnberg über Würzburg (mit Halt) umgeleitet. Das führt zu früheren Abfahrten/späteren Ankünften in München.

Die Halte in Coburg, Bamberg und Erlangen entfallen. Die geänderten Fahrpläne sowohl im Regional- als auch im Fernverkehr sind laut Bahn in allen Auskunftssystemen abrufbar.

Arbeiten im Fürther Bogen

Die Totalsperrung wird im Fürther Bogen nördlich der Kleeblatt-Stadt genutzt, um die Voraussetzungen für die Mitte April anstehende Inbetriebnahme einer "Interimslösung" zu schaffen.

Dabei werden die beiden vorhandenen Gleise im Bereich Fürth-Unterfarrnbach mittels sieben Weichen an die Bestandstrasse angebunden. Durch diese Maßnahme können ab Ende 2022 auf der Strecke Nürnberg-Erlangen bis zu drei S-Bahnen pro Stunde und Richtung in einem 20-Minuten-Takt verkehren.

Der Hintergrund: Im November 2017 legte das Bundesverwaltungsgericht die Pläne der DB aufs Eis, ein neues S-Bahn-Gleis abseits der Bestandsstrecke zwischen Fürth und Erlangen durch das Knoblauchsland zu führen.

"Rechtswidrig und nichtvollziehbar"

Den Planfeststellungsbeschluss bezeichnete das Gericht als "rechtswidrig und nichtvollziehbar". Aufgehoben wurde er jedoch nicht. Geklagt hatten die Stadt Fürth, der Bund Naturschutz und mehrere Grundstückseigentümer.

Seither ist jedoch nichts passiert. Weder wurden die Pläne für den sogenannten Verschwenk nachgebessert, noch Planungen für den Ausbau entlang der bestehenden Gleise angegangen.

Neben umfangreichen Gleisbauarbeiten stehen zwischen Fürth Hbf und Fürth-Klinikum Arbeiten an den Oberleitungs- und Signalanlagen an. Die Arbeiten am neuen Haltepunkt Fürth-Klinikum gehen weiter. Eigentlich hätten sie im April abgeschlossen werden sollen.

Zu wenig Personal

Doch die mit dem Bahnsteig beauftragte Baufirma hat die Bahn nach eigenen Angaben "erst kürzlich davon in Kenntnis gesetzt, dass krankheits- bzw. pandemiebedingte Personalausfälle den Baufortschritt behindern". Außerdem seien Lieferengpässe aufgetreten – "unter anderem weil bestimmte Bauteile aus Osteuropa importiert werden müssen".

In Eltersdorf finden zwischen 8. und 15. April Gleisbauarbeiten, Gründungsarbeiten für Signale und Oberleitungsmasten, Tiefbauarbeiten und Arbeiten an den Oberleitungen statt.

Zahlreiche Arbeiten

Die Arbeiten nördlich von Forchheim bis südlich von Bamberg gehen gleichzeitig weiter. Die Sperrpause wird insbesondere für Arbeiten an den Haltepunkten und Brückenbauwerken genutzt. Weiterhin finden Arbeiten im Gleis, an der Leit- und Sicherungstechnik sowie an Lärmschutzwänden statt.

In Forchheim und Eggolsheim stehen zwei Maßnahmen auf dem Programm: Die neue Piastenbrücke in Forchheim wird Mitte April eingehoben. In Eggolsheim ist die Inbetriebnahme der neuen Eisenbahnbrücke Ost über die A73 geplant.

Weiterhin geht der östliche Teil des Überholbahnhofs in Eggolsheim in Betrieb. Die Bauabschnitte Forchheim-Eggolsheim und Altendorf-Hirschaid-Strullendorf sind Teil der Ausbaustrecke Nürnberg–(Bamberg)–Ebensfeld und damit des "Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8", also der Schnellstrecke zwischen Nürnberg und Berlin, die im Dezember 2017 eingeweiht wurde.

Von zwei auf vier Gleise

Auf dem rund 24 Kilometer langen Streckenabschnitt wird die bestehende zweigleisige, elektrifizierte Strecke noch bis Mitte des Jahrzehnts auf vier Gleise erweitert.

Auf zwei Gleisen werden Geschwindigkeiten bis 230 km/h möglich sein. Die beiden anderen Gleise sind für 160 km/h ausgelegt und werden weiterhin für den Regional-, S-Bahn- und Güterverkehr genutzt. Alle Haltestellen entlang der Strecke werden barrierefrei ausgebaut.

Neue S-Bahn-Station

In Forchheim entsteht die neue S-Bahn-Station Forchheim Nord, in Eggolsheim ein neuer Überholbahnhof. Sämtliche Eisenbahnbrücken sowie Straßen- bzw. Fußgängerbrücken werden erneuert.

Am Ende der Totalsperrung erfolgt am 15. April die Inbetriebnahme der vier Gleise auf dem gesamten Abschnitt. Hierfür passt die DB während der Sperrung die Leit- und Sicherungstechnik an, stellt die Lärmschutzwände im gesamten Abschnitt fertig und vollzieht den Lückenschluss im Bereich der A73.

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