Die Grünen und die K-Frage: Sanfter Weg zur Kanzlerkandidatur

7.4.2021, 14:28 Uhr
Annalena Baerbock und Robert Habeck, die Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, unterhalten sich auf der Bundesdelegiertenkonferenz. Noch ist unklar, wer von ihnen als Kanzlerkandidat(in) antreten wird. 

© Hendrik Schmidt, dpa Annalena Baerbock und Robert Habeck, die Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, unterhalten sich auf der Bundesdelegiertenkonferenz. Noch ist unklar, wer von ihnen als Kanzlerkandidat(in) antreten wird. 

Viele hatten gezweifelt, dass das klappen kann: Da gibt es in einer aussichtsreichen Partei zwei Persönlichkeiten, die gerne Kanzlerkandidat(in) würden und in der Basis jeweils auf große Zustimmung stoßen. Aber trotzdem können wir keinen Streit, keine Sticheleien und keine hässlichen Szenen zwischen den beiden beobachten. Stattdessen gehen sie wertschätzend miteinander um.

Es ist tatsächlich etwas Neues, was die Grünen hier vorführen. Denn die Geschichte der K-Frage ist in Deutschland eine Geschichte des weitgehend männlich geprägten Wettbewerbs, ob man nun aus der Vergangenheit die Sozialdemokraten Schröder und Lafontaine zitiert oder aus der Gegenwart die Unionsvertreter Söder und Laschet.

Wettbewerb kann sinnvoll sein. Wenn es um das höchste Regierungsamt im Staate geht, wollen wir natürlich die kontroversen Ideen der Bewerber(innen) kennenlernen. Trotzdem ist es interessant, dass offensichtlich auch eine Kandidatenkür jenseits der üblichen Muster möglich ist.

Wenn es Annalena Baerbock und Robert Habeck auch noch schaffen, nach der Entscheidung am 19. April geschlossen aufzutreten, dann ist das erst recht bemerkenswert. Sie könnten damit beweisen, dass Politik auch anders funktionieren kann nach dem Motto "Er oder ich".

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