"Dürfen nicht helfen": Yoga-Lehrer protestieren gegen den Lockdown

20.11.2020, 18:19 Uhr
Die Yoga-Lehrer Michaela Regus und Oliver Kocher haben Protestplakate an ihr Studio „Yoga85“ gehängt. Dass sie dort derzeit niemanden empfangen dürfen, sei nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Mitglieder höchst problematisch.

© Stefan Hippel Die Yoga-Lehrer Michaela Regus und Oliver Kocher haben Protestplakate an ihr Studio „Yoga85“ gehängt. Dass sie dort derzeit niemanden empfangen dürfen, sei nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Mitglieder höchst problematisch.

Um gegen ihre bedrohliche Situation zu protestieren, haben die beiden mehrere große Bettlaken besprüht und an ihre Übungsräume in der Brettergartenstraße 16 gehängt. „Rückenschmerzen? Wir dürfen nicht helfen!!!“ steht auf einem. „Wir gehen kaputt. Sie auch!“ ist auf einem anderen zu lesen.

Denn während sich die Betreiber des Yoga-Studios immer größeren finanziellen Problemen ausgesetzt sehen, machen sie sich gleichzeitig auch um die seelische und körperliche Gesundheit ihrer Mitglieder Sorgen. Denen fehlt laut Regus nicht nur die sportliche Betätigung, sondern auch das Gemeinschaftserlebnis und die sozialen Kontakte.

Sinnbildlich blickt Skelett Oskar aus dem derzeit menschenleeren Studio "Yoga85".

Sinnbildlich blickt Skelett Oskar aus dem derzeit menschenleeren Studio "Yoga85". © Stefan Hippel

Die Unterrichtsstunden auf lediglich einen weiteren Haushalt zu beschränken, sei schon schwierig genug gewesen, wie die Yoga-Lehrerin erklärt. Aktuell dürfen Regus und Kocher aber überhaupt keine Yogis mehr empfangen. Zwar bieten sie Onlinekurse an, die sind aber längst nicht jedermanns Sache.

Einnahmen fehlen

Infolge der Lockdowns hätten sie schon seit Monaten keine neuen Mitglieder gewinnen können, viele würden sich inzwischen umorientieren. Die Kursleiterin kann nicht nachvollziehen, warum sie trotz eines ausgefeilten Hygiene-Konzepts nicht für ihre Mitglieder da sein kann.


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"Wir haben wirklich Angst, dass wir einen langsamen Tod sterben“, sagt Regus und verweist auf fehlende Einnahmen. Eine Besserung der Lage ist mit Blick auf die nach wie vor hohen Infektionszahlen allerdings nicht in Sicht.

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