Ein Jahr nach Leichenfund: Keine heiße Spur im Fall Peggy

2.7.2017, 12:27 Uhr
Der Fall der ermordeten Peggy bleibt weiter ungeklärt.

© dpa Der Fall der ermordeten Peggy bleibt weiter ungeklärt.

Die Polizei hat im Mordfall Peggy auch ein Jahr nach dem Fund des toten Mädchens keine heiße Spur. Die Soko mit rund 30 Mitgliedern arbeite weiter intensiv an dem Fall, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Herbert Potzel in Bayreuth. Noch immer liefen Untersuchungen an den aufgefundenen sterblichen Überresten. "Dies wird auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen." Deshalb sei Peggys Leiche auch noch nicht zur Bestattung freigegeben.

Im Mai 2001 war die damals neun Jahre alte Schülerin im oberfränkischen Lichtenberg spurlos verschwunden. Erst am 2. Juli 2016 entdeckte ein Pilzsammler zufällig ihre sterblichen Überreste im Grenzgebiet zwischen Bayern und Thüringen. Große Verwirrung entstand kurze Zeit später, als die Ermittler DNA-Spuren des Rechtsterroristen Uwe Böhnhardt an der Fundstelle entdeckten.

Einen Zusammenhang zwischen den NSU-Morden und dem Fall Peggy gibt es freilich nicht, wie sich herausstellte. "Die Vermutungen gehen dahin, dass Böhnhardts DNA durch eine Kontamination unserer kriminaltechnischen Ausrüstungsgegenstände übertragen wurde", erläuterte Thüringens LKA-Vize, Heiko Schmidt. Einige Thüringer Kriminaltechniker, die den Fundort von Peggys Knochen untersucht haben, hatten auch Spuren im ausgebrannten NSU-Wohnmobil in Eisenach gesichert. Wie genau es zu der Verunreinigung kommen konnte, wird weiterhin untersucht.

Die Bayreuther Ermittler halten sich im Fall Peggy bedeckt. Es habe nach dem Fund der Leiche weitere Hinweise aus der Bevölkerung gegeben, sagte Potzel. Denen sei man nachgegangen. "Über die bereits vorliegenden Erkenntnisse hinaus haben sich jedoch hieraus keine grundsätzlichen neuen Ermittlungsansätze ergeben." Peggys Schulranzen und ihre Regenjacke sind bisher nicht aufgetaucht. Die Schülerin hatte beides dabei, als sie am 7. Mai 2001 das letzte Mal lebend gesehen wurde.

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