Endlich freie Fahrt: A6-Ausbau bei Schwabach abgeschlossen

22.10.2020, 16:09 Uhr
Bereits seit dem 1. September ist die ausgebaute A 6 bei Schwabach frei befahrbar. Offiziell freigegeben wird sie am Freitag, 23. Oktober, von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer.

© Jürgen Karg Bereits seit dem 1. September ist die ausgebaute A 6 bei Schwabach frei befahrbar. Offiziell freigegeben wird sie am Freitag, 23. Oktober, von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer.

Eigentlich sollte der Verkehr schon längst ungehindert über die A6 bei Schwabach fließen. Geplant war, dass der sechsstreifige und 140 Millionen Euro teure Ausbau der Autobahn auf dem 6,2 Kilometer langen Stück zwischen Schwabach-Süd und Roth bereits im Jahr 2019 abgeschlossen ist. Doch Abstimmungsschwierigkeiten mit der Deutschen Bahn ließen den ursprünglichen Zeitplan kollabieren.


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Die A6 überquert in Schwabach die Bahnstrecke, die von Nürnberg nach Weißenburg und Treuchtlingen führt. Diese Brücke musste für den Ausbau abgerissen und verbreitert werden. Für diese Arbeiten musste allerdings die Bahnstrecke gesperrt werden. Weil diese Sperrpausen für den Abriss der südlichen Brückenhälfte nicht wie geplant im Jahr 2017 organisiert werden konnten, mussten die Arbeiten auf das Jahr 2019 verlegt werden.

Etliche schwere Auffahrunfälle

Der A6-Ausbau bei Schwabach wurde dadurch erst ein Jahr später fertig. Begonnen hatte die Erweiterung der Autobahn, die hier ursprünglich Ende der 1960er entstanden war, bereits im Jahr 2015 mit ersten Baumfällungen entlang der Strecke. Speziell in der Anfangszeit machte die Baustelle mit etlichen Unfällen von sich reden, darunter auch einigen schweren Auffahrunfällen am Stauende.

Im laufenden Jahr hat man noch im westlichen Teilabschnitt offenporigen Asphalt aufgetragen und die bis zu 13 Meter hohen Lärmschutzwände errichtet. Bereits seit dem 1. September fließt der Verkehr ungehindert über die sechs Fahrspuren. Offiziell freigegeben wird die ausgebaute Autobahn allerdings erst an diesem Freitag, 23. Oktober, wenn Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) vor Ort ist.


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Im Umfeld der Fahrbahnen stehen freilich noch Restarbeiten an. Bei Überführungen und Schilderbrücken müssen noch letzte Lücken bei den Lärmschutzwänden geschlossen werden, die Lagerflächen entlang der Autobahn und das Wegenetz der Stadt Schwabach müssen wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden. "Die Bepflanzung der hinterliegenden Böschungsbereiche erfolgt üblicherweise erst ein bis zwei Jahre nach Ende der Baumaßnahme, also voraussichtlich erst 2021/2022", teilt die Autobahndirektion mit.

Den Pendlern wird das relativ egal sein, sie kommen endlich wieder ungehindert an ihr Ziel. Zumindest bis Schwabach-Süd. Danach bleibt es in Richtung West weiterhin vierstreifig und damit enger. Ursprünglich war geplant, gleich im Anschluss den elf Kilometer langen Abschnitt bis zum Heilsbronner Ortsteil Triebendorf auszubauen. Der damalige bayerische Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) hatte das beim Spatenstich im Jahr 2016 noch verkündet.

Bei Feuchtwangen wird weiter ausgebaut

Doch daraus wird nun nichts. Zwar befindet sich der Abschnitt immerhin schon im Planfeststellungsverfahren und ist damit weiter gediehen als die anderen Abschnitte bis zum Autobahnkreuz Feuchtwangen. Doch der Ausbau ist im Bedarfsplan für die Fernstraßen nur im "Weiteren Bedarf mit Planungsrecht" eingestuft. Eine Realisierung vor 2030 sei zwar möglich, "ein Baubeginn ist derzeit im Rahmen zur Verfügung stehender Haushaltsmittel allerdings nicht absehbar", erläutert die Autobahndirektion.

Konkret angegangen wird dagegen der sechsstreifige Ausbau der neun Kilometer langen Strecke von der Landesgrenze zu Baden-Württemberg bis zum Autobahnkreuz Feuchtwangen/Crailsheim. Bereits im kommenden Winter werden erste Büsche und Bäume entlang der Strecke entfernt. Vorbereitende Baumaßnahmen für das Jahr 2021 werden gerade ausgeschrieben, mit dem Bau der Fahrbahnen soll im Jahr 2022 begonnen werden.

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