Nürnberger Polizist als Vergewaltiger und Dieb angeklagt: Heute fällt das Urteil

Nürnberg - Im Einsatz soll er aus Wohnungen 5600 Euro gestohlen haben, in seiner Freizeit soll der Nürnberger (34) fünf Frauen gegen ihren Willen zum Sex gezwungen haben - die Vorwürfe reichen von aufgedrängten Küssen bis zu Vergewaltigungen.

Seit März 2022 sitzt er in U-Haft in der JVA Bayreuth, seit März 2023 muss sich der mittlerweile suspendierte Polizeibeamte als Angeklagter vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth verantworten - während der langen Hauptverhandlung wurde er 34 Jahre. Sollten die Richter der 13. Strafkammer der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth folgen, wird der Mann noch einige Geburtstage hinter Schloss und Riegel verbringen müssen. Einen Wohnsitz in Freiheit hat er nicht mehr, dies gab er zu Prozessbeginn zu Protokoll.

Zuletzt war er selbst als Beamter bei der Polizeiinspektion Nürnberg Süd und der PI Zirndorf eingesetzt.

Verstorbene bestohlen

Seit dem Jahr 2017 soll er fünf Frauen belästigt, attackiert, erniedrigt und vergewaltigt haben - und im Dienst wurde der Beamte angeblich zum Dieb. Mehrfach soll er es ausgenutzt haben, wenn er als Polizist in die Wohnungen von Verstorbenen musste, angeblich steckte er 5600 Euro ein.

Die Öffentlichkeit war in weiten Teilen von der Hauptverhandlung ausgeschlossen, um die Intimsphäre der Frauen zu schützen. Aus diesem Grund fanden auch die Schlussplädoyers der Staatsanwaltschaft, der Verteidigung und der Vertreter der Nebenklage hinter verschlossenen Türen statt.

Nach Medienberichten meldete sich noch eine Geschädigte

Bereits während der Ermittlungen hatte der Mann die sexuellen Übergriffe bestritten, er sieht sich als Opfer seiner Ex-Freundinnen, sie sollen gegen ihn ein Komplott geschmiedet haben. Andererseits meldete sich während des Strafprozesses eine weitere angeblich geschädigte Frau bei den Ermittlern - sie hatte aufgrund der Berichterstattung in den Medien von dem Strafverfahren gehört. Die Staatsanwaltschaft reagierte mit einem Nachtragsanklage.

Die 13. Strafkammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth will am 12. Juli um 13 Uhr im neuen Strafjustizzentrum an der Fürther Straße ihr Urteil verkünden und ausführlich begründen.