10:3 gegen Ulm: Nayel ist der Ballermann vom TB Erlangen

28.11.2019, 10:00 Uhr
Fünf Tore erzielt, dazu die Vorlage zum schönsten Treffer des Tages serviert: "Samstag lief’s mal wieder", sagt Angreifer Christian Nayel (vorne, mit Ball).

© Harald Hofmann Fünf Tore erzielt, dazu die Vorlage zum schönsten Treffer des Tages serviert: "Samstag lief’s mal wieder", sagt Angreifer Christian Nayel (vorne, mit Ball).

Das Tolle am Hallenhockey sind die vielen Tore. Da kann man so schön über Taktik und Intensität sprechen. Wirklich spannend wird es vor allem dadurch, dass in jeder Sekunde etwas passieren kann, hüben wie drüben. Da sind auch 26 Tore in zwei Spielen keine Seltenheit. Oder fünf eigene Treffer zum Heimspiel-Auftakt. Christian Nayel jedenfalls wirkt nicht wie der größte Ballermann der Stadt, wenn er über den 10:3-Heimsieg vom Samstag erzählen soll.

Zuerst weiß er gar nicht mehr genau, wann welcher Treffer gefallen ist. "Richtig erinnern kann ich mich nur an die ersten drei", sagt er. Tatsächlich schoss der 25-Jährige die Hausherren im Alleingang zum 4:0. In die Halbzeitpause ging es mit 5:2, nachdem auch Lukas Bernet erfolgreich war. Für das 6:2 sorgte dann wieder Nayel. Ulm war ohne Chance.

"Es hat deutlich mehr geklappt als noch im ersten Spiel", sagt Nayel. Zum Auftakt der Hallenrunde in der 2. Regionalliga Süd hatten die Erlanger beim HLC RW München mit 5:8 verloren. "Jetzt hat jeder mehr für den anderen gearbeitet. Es war ein deutlicher Schritt nach vorne." In München, glaubt der Angreifer, hätte der TBE mit einer Leistung wie gegen Ulm auch gewinnen können. "Die Einstellung hat nun gestimmt."

"Ich habe Bock, oben um den Aufstieg mitzuspielen"

Insgesamt sieht Nayel sein Team auf dem richtigen Weg. Nach einigen trostlosen Spielzeiten auf dem Feld und in der Halle geht es aufwärts, in der Halle wollen die Erlanger nun als Aufsteiger angreifen. "Vom Kader her sind wir wieder relativ stark. Wir sollten uns nicht verstecken. Ich habe Bock, oben um den Aufstieg mitzuspielen", sagt Nayel.

Er selbst liebt Hallenhockey, die Winter-Variante dieses Sports. "Es ist viel schneller, man hat auf dem Feld mehr Ballaktionen. Auch für die Zuschauer ist es spannender." Und natürlich: Als Spieler muss man weniger laufen. Während auf dem Feld eher Ausdauer gefragt ist, geht es in der Halle um Sprintstärke. "Das liegt mir mehr als das lange Joggen." Entspannter aber ist es in der Halle trotzdem nicht, "auch wenn man nur drei Minuten auf dem Feld ist".

Viele Tore zu erzielen "pusht einen", sagt Nayel. Noch besser sei es aber, wenn ein Treffer nicht nur einen, sondern die ganze Mannschaft antreibt, wenn er "als Team geil herausgespielt ist". So wie gegen Ulm Mitte des zweiten Durchgangs. Da zeigten die Erlanger einen starken Angriff, Nayel legte auf, "wenn ich selbst geschossen hätte, dann hätte ich sicher Ärger bekommen". Lukas Schneider und abermals Bernet trafen noch, am Ende gewann der Turnerbund souverän mit 10:3.

"Das Team ist wieder näher zusammengerückt"

"Man merkt, es entwickelt sich etwas", sagt Nayel. "Das Team ist wieder näher zusammengerückt. Vielleicht auch, weil wir uns eben zusammenreißen müssen." Die Erlanger haben keinen Trainer, stattdessen übernimmt diese Aufgaben ein Kreis an Führungsspielern. Was als Übergangslösung gedacht war, scheint mittlerweile gut zu funktionieren.

Nayel selbst hätte die Chance gehabt, nach Nürnberg und in eine höhere Liga zu wechseln. "Doch ich bleibe lieber in Erlangen." Seit seiner Kindheit spielt er beim Turnerbund. Aktuell arbeitet Nayel noch im Glüxrausch und im Zirkel, mit dem Hockeyspielen lässt sich das gut kombinieren. Im nächsten Jahr aber will er eine Ausbildung bei der Polizei beginnen. Wie es dann mit dem Sport weiter geht, wird sich zeigen. Bis dahin aber kann Christian Nayel noch viele Tore für den Turnerbund schießen.

Keine Kommentare