2. September 1964: "Schichtwechsel" im Jugendheim

2.9.2014, 07:00 Uhr

Durch die neuen Gäste wird die Heimgemeinschaft jetzt 80 Jungen im Durchschnittsalter von fast 16 Jahren umfassen. Von den zwei Etagen, in denen bisher Schwestern der Universitätsklinik wohnten, ist eine für die Lehrlinge freigeworden. Die zweite wird vermutlich im kommenden Jahr dem Jugendwohnheim zur Verfügung gestellt.

Die 26 Jungen aus Bayern und Baden-Württemberg gehen während ihres Heimaufenthaltes in verschiedenen Erlanger Betrieben in die Lehre. Sie erhalten dort ihre Ausbildung als Elektromechaniker, Radio- und Fernsehtechniker, als Maurer, Installateure oder Schlosser.

Heimleiter Hans Albert Modler machte sie nach dem ersten Abendessen in ihrer neuen Heimat mit dem Leben im Jugendwohnheim und mit den Einrichtungen des Jugendzentrums vertraut.

Die Heimleitung will ihren Gästen mit möglichst wenig Zwang Unterkunft, Verpflegung und Betreuung gewähren und sie mit einer frohen, jugendgemäßen und kameradschaftlichen Ordnung zu einer verantwortungsbewußten Lebensauffassung erziehen. Gleich zu Beginn erhielten alle „Neuen“ Haustür-, Etagen- und Zimmerschlüssel, die sie verantwortungsvoll gebrauchen sollen. In jeder Etage wohnen 16 Jungen in Ein-, Zwei- und Dreibettzimmern.

In ihrer Freizeit können sich die Heimbewohner an den Veranstaltungen des Jugendzentrums beteiligen und seine Einrichtungen benützen. Sie können sich je nach Lust und Laune an Schwimm- und Rettungslehrgängen beteiligen, basteln, handwerken, Sport betreiben, an den Film- und Fernsehvorführungen teilnehmen und die Clubabende besuchen. Im Heim selbst steht den Jungen ein Leseraum und eine Fachbibliothek zur Verfügung.

Heimleiter Modler und seine Mitarbeiter wollen den Lehrlingen ein familiäres Milieu geben, das die Jungen durch besondere Umstände oft schmerzlich vermissen müssen. Sie wollen sie zur Teilnahme am Gemeinschaftsleben anregen. Theateraufführungen, Tanzveranstaltungen für die etwas älteren über 18 Jahre, verschiedene Feste und Veranstaltungen werden die Jungen des Heims in der nächsten Zeit selbst unter der Anleitung des Heimleiters organisieren.

Daneben besteht eine Fülle von Möglichkeiten, Hobbies zu betreiben und sich weiterzubilden. In den Ferien haben sich 20 Heimbewohner an einer 17-tägigen Frankreichfahrt in Erlangens Partnerstadt Rennes, an die Atlantikküste, nach Paris und Versailles beteiligt.

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