Adelsdorfer Taxifahrer fährt einer Frau über den Fuß

ADELSDORF / ERLANGEN - Wegen eines Streits mit einer Fußgängerin ist ein Taxifahrer aus Adelsdorf vor dem Erlanger Amtsgericht zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten auf Bewährung verurteilt worden.

Dabei war der Streit nur der Auftakt. Was folgte, werten der Staatsanwalt und Richter Wolfgang Gallasch als gefährliche Körperverletzung und unerlaubtes Entfernen vom Unfallort.

Ereignet hat sich das Ganze im Oktober 2019 in Erlangen. In der Morgendämmerung querte eine 45-jährige Igensdorferin vor einem Taxi, das verkehrsbedingt anhalten musste, die Straße. Das jedoch schien den Taxifahrer so zu ärgern, dass er die Scheibe heruntergefahren und die 45-Jährige beleidigt haben soll. Außerdem soll er mit seinem Taxi auf sie zugerollt sein, bis die Motorhaube ihre Oberschenkel berührte. Sie quittierte das, wie sie vor Gericht selbst aussagt, mit einem wütenden Tritt gegen die Fahrertür.

Dann bog das Taxi ab, der Streit schien beigelegt. Doch dann hielt der Taxifahrer am Straßenrand an, und als die Igensdorferin das Fahrzeug "mit deutlichem Abstand", wie sie sagt, passierte, fuhr das Taxi wieder an, machte einen Schlenker in Richtung der Frau und erwischte mit den Rädern ihren Fuß, sodass sie stürzte. "Ich lag am Boden und war sehr erschrocken, das Taxi ist einfach davongefahren", schildert die Frau. Eine Verletzung an der Achillessehne bestätigt das Geschehen, doch der Taxifahrer bestreitet, dass er die Frau bewusst und gewollt angefahren habe. "Inwieweit die Frau zu Fall kam, hat er ausdrücklich nicht wahrgenommen", so der Verteidiger. Dennoch entschuldigt sich der Adelsdorfer bei der Frau, sagt, es tue ihm leid, dass sie verletzt worden sei. "Aber es war definitiv keine Absicht."

Das Gericht sieht das anders. Das Opfer habe den Vorfall detailreich geschildert. Und es sei ausgeschlossen, dass der Taxifahrer den Sturz nicht bemerkt habe, zumal die Frau auch laut geschrien habe.

Weil er noch nicht vorbestraft ist, bleibt es bei einer Bewährungsstrafe. Außerdem muss der Adelsdorfer 2000 Euro Schmerzensgeld zahlen.