AfD als Herausforderung für Erlangen und den Landkreis

25.1.2020, 06:00 Uhr

Das Rätselraten in den vergangenen Wochen war groß. Nicht nur bei den Bürgern, sondern auch bei den Mitgliedern des Stadtrats. Quer durch alle Parteien wurde spekuliert und eine Frage aufgeworfen: "Treten sie an – oder nicht?" Gemeint war stets die sogenannte Alternative für Deutschland, kurz AfD.

Denn der Kreisverband Erlangen-Höchstadt scheint jenseits der eigenen Filterblase unter einer Tarnkappe zu agieren. Auf der Homepage taucht der übliche Quatsch wie "etablierte Parteien machen längst schon keine Politik mehr für das Volk" und die Warnung vor "kaum durchschaubaren Interessen" auf. Der Hinweis, über "Aktionen in der Lokalpolitik" zu berichten, endet im Nirgendwo. Sachpolitik? Fehlanzeige.


AfD tritt in Erlangen und Landkreis Erlangen-Höchstadt an


Diese Inhaltslosigkeit nährte bei den anderen Parteien die Hoffnung, dass ihnen ein Kommunalwahlkampf, bei dem die AfD mitmischt, erspart bleiben könnte. Wenn die AfD jetzt die formalen Hürden nimmt, ist es aber vorbei mit diesem Wunschdenken.

Zu befürchten ist, dass die AfD in gewohnter Weise versuchen wird, nun auf lokaler Ebene Stimmung mit alternativen Fakten und Provokationen zu schüren. Umso wichtiger ist es, dass die Parteien und politisch interessierten Bürger in Erlangen und Umgebung einen kühlen Kopf bewahren und sich der Bedrohung vom rechten Rand des Parteienspektrums stellen – entschieden, sachlich, inhaltsbezogen und stets mit Mitteln, die eine Demokratie auszeichnen.

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