"Aktenzeichen XY" sucht Erlanger Messerstecher

13.7.2016, 06:00 Uhr

© Foto: ZDF/Thomas K. Schumann

Es sollte seine letzte Schicht für diesen Abend sein. Noch einmal lenkte der Busfahrer die Linie 294 vom Hugenottenplatz aus Richtung Eltersdorf und machte an der Endhaltestelle kehrt. Es war kurz vor Mitternacht, der Bus war leer. An der Haltestelle Kunigundenkirche wartete ein Mann, er stieg ein und wollte ein Ticket lösen. Als der Busfahrer die Wechselgeldkasse hervorholte, zückte der Unbekannte ein Messer und stach zu.

Suche mit dem Hubschrauber

Anschließend flüchtete der Räuber mit der Geldkassette. Er hatte den 47-jährigen Busfahrer im Bauchraum verletzt. Dieser wurde noch in der Nacht operiert, nach einigen Tagen konnte er das Krankenhaus verlassen. Der Schock allerdings saß tief.

Passiert war das alles am 8. Oktober 2015. Die Polizei suchte damals mit einem Hubschrauber nach dem Täter, die Fahndung in der Nacht blieb ohne Erfolg. Ende November gab die Kripo ein Fahndungsfoto heraus. Doch auch das half nicht weiter.

Der Täter wird wie folgt beschrieben: Männlich, etwa 25 Jahre, zirka 1,70 Meter groß, dunkler Teint, kurze, schwarze Haare, er trug eine rote Jacke und eine blaue Umhängetasche und sprach Englisch. Hinweise auf den Gesuchten nimmt der Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Rufnummer (09 11) 21 12 33 33 entgegen.

Nun erhoffen sich die Beamten neue Hinweise, die durch den Beitrag bei „Aktenzeichen XY . . . ungelöst“ aufkommen. Ein Ermittler aus Erlangen wird im Studio sein, wie die Polizei auf Nachfrage bestätigt. Er wird ein Messer zeigen, das vergleichbar mit der Tatwaffe ist. Zudem werden ein Phantombild und Sequenzen, aufgenommen von einer Überwachungskamera, zu sehen sein. Die ZDF-Sendung beginnt am Mittwochabend um 20.15 Uhr.

Fall Peggy wird erneut in Sendung behandelt

Die Ermittler im Fall Fall Peggy wollen in der ZDF-Sendung die Bevölkerung nochmals um Hinweise bitten - vor allem zum Fundort des Skeletts, einem Waldstück zwischen Rodacherbrunn im thüringischen Saale-Orla und Nordhalben im Kreis Kronach in Oberfranken. Die Polizei hofft, dass sich Spaziergänger, Sportler oder Waldarbeiter, die am 7. Mai 2001 in der Nähe des Fundortes waren, an verdächtige Leute oder Fahrzeuge erinnern. Für Hinweise, die zum möglichen Täter führen, wurde eine Belohnung in Höhe von 30.000 Euro ausgesetzt.

Vor gut einem Jahr war der Fall schon einmal Thema der Sendung, denn Peggys Verschwinden ist einer der größten ungelösten Kriminalfälle in Bayern. Die neun Jahre alte Schülerin aus dem oberfränkischen Lichtenberg war am 7. Mai 2001 nicht von der Schule nach Hause gekommen. Der Fall ist am Mittwoch auch Thema im bayerischen Landtag.


+++ Fall Peggy: Chronik einer einzigartigen Kriminalgeschichte +++


Die Erfolgsquote ist relativ hoch: In 499 Folgen hat die Sendung 4455 Fälle behandelt, davon wurden 1813 aufgeklärt (Stand September 2015). Durch gezielte Personenfahndung konnte die Polizei in 2100 Fällen 1330 Täter festnehmen.

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