Alte Streitobjekte und moderne Achter

10.5.2011, 08:30 Uhr
Alte Streitobjekte und moderne Achter

Alte Ruderrecken wie Rolf Baßler, Herbert Pickelmann, Angelika Urstadt und Volker Müller, die alle schon weit über 50 Jahre im Verein sind, trafen sich zum Auftakt des Geburtstagsfests auf dem Egelanger, wo einst die Geschichte des Rudervereins begann. Dort ließen sie unter anderem das 40 Jahre alte Wanderboot „Donau“ zu Wasser, um mit einem Nostalgierennen auf der Regnitz an die alte Zeit zu erinnern. Ansonsten aber war das Jubiläum der „Neuzeit“ angepasst und fand im und am Kanal in der Vereinsgaststätte an der Habichtstraße statt.

Alte Streitobjekte und moderne Achter

© Klaus-Dieter Schreiter

Zum Festakt war auch der Präsident des Deutschen Ruderverbands (DRV) Siegfried Kaidel gekommen, erinnerte an die schwierige Aufnahme des RVE in den DRV, lobte die „sehr gute Arbeit im Breiten- und Leistungssport“, forderte aber gleichzeitig noch mehr Leistungssport im Verein. Dass der RVE „erheblichen Anteil am sportlichen Ansehen der Stadt“ habe bestätigte ihm die CSU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Birgitt Assmus als Vertreterin des Oberbürgermeisters. Der RVE sei ein Vorzeigeverein, auf den Erlangen stolz sei.

Kanal ist hervorragend

Den hohen Stellenwert des RVE in Bayern betonte der Präsident des Bayerischen Ruderverbandes (BRV), Thomas Stamm. Er hob die erfolgreiche Jugendarbeit hervor, lobte die „hervorragende Trainingsstrecke“ auf dem Kanal und auch den im RVE beheimateten BRV-Sportreferenten Gerd Scheiner. Der wurde beim Festakts für seine langjährige ehrenamtliche Arbeit bei den Erlanger Ruderern von deren Vorsitzenden Lore Baehr zum Ehrenmitglied ernannt.

Baehr machte sich Gedanken über die Arbeit im Verein, in dem viele Mitglieder ehrenamtlich tätig seien, damit andere ihrem Freizeitsport ausüben können. Sie kam zu dem Schluss, dass man für den betreuungsintensiven Sport „irgendwann auch mal den Schritt zu hauptamtlichen Kräften“ machen müsse. Lob bekam der RVE auch vom BLSV-Kreisvorsitzenden Walter Fellermeier, und Lob schüttete Lore Baehr ihrerseits über das Sportamt aus, das stets ein offenes Ohr für ihre Sorgen habe.

Eine historische Sorge scheint der Verein aber nun los zu sein: Die einst im Streit geschiedenen Mitglieder, welche daraufhin die eigene „Erlanger Wanderrudergesellschaft Franken“ gegründet hatten, kamen mit dem damaligen Streitobjekt, einer alten, renovierten Barke, über den Kanal gerudert und feierten kräftig mit. Mit zwei Einern und einem Vierer wurden auch noch neue Boote feierlich getauft. Ein Einer erhielt den Namen „Ferdinand“ vom ehemaligen Vorsitzenden Fürsattel, und der Vierer wurde „Fritz“ nach dem langjährigen Vorsitzenden Vierhaus genannt.

Zum Städte-Achterrennen waren dann leider nur das Boot aus Nürnberg angetreten, das die Erlanger Crew knapp schlug. Fast 200 Zuschauer verfolgten dieses Rennen vom Ufer aus, und auch das Jubiläumsrudern für Jedermann auf dem Kanal war prima besucht.