Am liebsten unverpackt in Erlangen einkaufen

24.3.2018, 19:00 Uhr
Am liebsten unverpackt in Erlangen einkaufen

© Archivfoto: Daniel Karmann/dpa

Wer sich überwiegend von Lebensmitteln biologischer und/oder regionaler Herkunft ernährt, kann die persönliche CO2-Bilanz noch weiter verbessern, nämlich beim Einkauf. Schon in einem früheren Beitrag dieser Serie hatte ich darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, Produkte genau anzuschauen: Tragen sie beispielsweise ein Bio-Siegel, und wenn ja, welches? Sind es Importe, die lange Transportwege hinter sich haben?

Es kommt aber auch auf die Verpackung an, genauer: wie kann ich durch bewusstes Einkaufen Verpackungsmüll vermeiden? Voll im Trend sind die sogenannten Unverpackt-Läden, wo man praktisch alles lose kaufen und in mitgebrachten Schüsseln oder Stoffbeuteln nach Hause nehmen kann. Es gibt sie überall in Deutschland, auch in Nürnberg ("ZeroHero — ehrlich & unverpackt", im Internet: www.zerohero-nuernberg.de), aber leider (noch) nicht in Erlangen.

Allerdings kann man hier auf dem Markt und bei einigen Läden Gemüse und andere Produkte unverpackt bekommen, außerdem finden sich in der Hugenottenstadt zahlreiche kleinere Läden, Bio-Märkte und Supermärkte, die darauf achten, dass sie bei Verpackungen, wo sie unvermeidlich sind (oder zu sein scheinen), zumindest auf Plastik verzichten.

Selbst Ketchup lässt sich unverpackt kaufen

Bei Obst und Gemüse sind Kunststoffhüllen, wie gesagt, schon seltener geworden oder ganz weggefallen. Aber auch Brot und Gebäck, Brotaufstriche, Butter, Margarine, Eier, Eingemachtes, Essig und Öl, Getränke, Haferflocken, Hefe, Honig, Ketchup, Mayonnaise, Mehl, Senf, Semmelbrösel, Stärke, Tee und Zucker sind (fast) überall plastikfrei zu finden. Eine gute Orientierung, was wo umweltfreundlicher zu haben ist, gibt die Webseite www.fairlangen.org/einkaufen. Fairlangen kooperiert dabei mit dem Agenda 21-Beirat und dem Umweltamt der Stadt Erlangen,

dem Dritte Welt Laden sowie mit zahlreichen Geschäften und Gastronomiebetrieben.

Die Webseite ist ein praktischer Ratgeber für den Einkauf. Da ist zum Beispiel je nach Produkten aufgeführt, was es in welchem Geschäft ohne Plastikverpackung zu kaufen gibt. Auf einer weiteren Liste findet man die Läden, die weitgehend verpackungsfreie Lebensmittel im Sortiment haben. Außerdem nennt fairlangen weitere überaus nützliche Links rund um das Thema (Plastik-)Verpackungen.

Einkaufen mit dem Stoffbeutel

Aber auch ohne diese Hilfe lässt sich einiges tun, um Kunststoff zu vermeiden. Das wichtigste ist für mich, dass ich immer Stoff- oder Gemüsebeutel dabei habe. Dann kann ich auch bei Spontankäufen – die ohnehin eine häufige Ursache für unnötige Verpackungen sind — Abfall vermeiden. Obst und Gemüse kauft man am besten lose.

Die abgepackte Ware steckt oft sogar in einer mit Plastik umhüllten Styroporpackung – und enthält häufig mehr, als ein kleiner Haushalt braucht. Zwar liegen überall Kunststoffbeutel bereit, vor allem in Supermärkten, in denen man die Ware selbst abwiegen und etikettieren muss.

Aber man kann in der Regel das Obst oder Gemüse abwiegen, das Etikett zum Vorzeigen an der Kasse ausdrucken und danach alles in mitgebrachte Stofftaschen packen. Auf dem Markt und an anderen Ständen gibt es noch Plastiktüten kostenlos. Aber auch da nehme ich lieber meine eigene Mehrweg-Verpackung. Das an Nährstoffen so reiche Sauerkraut lasse ich mir im Bioladen in einen mitgebrachten Behälter füllen.

Auch Wurst und Käse muss man nicht fertig verpackt kaufen. Frische Ware, in Papier eingewickelt, ist sowieso besser. Für Milchprodukte und Getränke sind Mehrwegflaschen und -gläser ökologisch viel vorteilhafter als Einwegbehälter.

Auch wenn die den grünen Punkt tragen, also grundsätzlich recyclingfähig sind, macht die Wiederverwertung dieser Produkte doch Probleme. Sie in den Gelben Sack zu stecken, erleichtert zwar das Gewissen. Aber oft ist die Müllverbrennung (oder eine ausländische Deponie) Endstation. Leider aber sind vor allem viele vegane Produkte meist nur abgepackt erhältlich.

Gemüse direkt vom Bauern

Ökologisch mit am vorteilhaftesten ist indes der Direktbezug vom Öko-Bauern. Das gibt es auch in Erlangen, zum Beispiel in der Solidarischen Landwirtschaft.

Mehrere private Haushalte teilen sich bei diesem Projekt die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs, wofür sie im Gegenzug dessen Ernteertrag bekommen. Die Bauern erhalten einen festen Monatsbeitrag, die Teilnehmer beziehen hierfür einen wöchentlichen Ernteanteil. Landwirte können mit den festen Einnahmen somit für die ganze Saison kalkulieren.

Allerdings kann derzeit das Angebot mit der Nachfrage kaum mehr Schritt halten. Die Zahl der Kunden und Abnehmer ist deshalb beschränkt.

Weitere Informationen und Berichte rund um das Thema finden Sie im Internet unter der Adresse:

www.co2fasten.wordpress.com

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