Ampel abgebaut: Vorfahrt auf der Erlanger Fahrstraße

3.10.2019, 11:00 Uhr
Ampel abgebaut: Vorfahrt auf der Erlanger Fahrstraße

© Foto: Egbert M. Reinhold

Beschlossen hatte das der Stadtrat bereits im März. Zur Förderung des klimafreundlichen Radverkehrs werden in ganz Deutschland Einbahnstraßen für den Radverkehr freigegeben.

Ziel der Maßnahmen ist es, wie im Falle der Friedrich-, Inneren Brucker und Luitpoldstraße, wichtige Einrichtungen und Geschäfte besser mit dem Fahrrad zugänglich zu machen. "Wissenschaftliche Untersuchungen belegen zudem, dass durch freigegebene Einbahnstraßen die Verkehrssicherheit sogar steigt. Denn dort fahren weniger Radfahrer auf dem Gehweg und die Autos fahren langsamer", erläutert Planungs- und Baureferent Josef Weber.

Bereits 2011 hatte die Verwaltung den Vorschlag gemacht, die Achse der Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung freizugeben. Das Ganze wurde seinerzeit so intensiv wie heftig diskutiert. Am Ende ließ man die Finger davon. Im März wurde die Regelung beschlossen, die jetzt Zug um Zug umgesetzt wird.

Den Radverkehr in Gegenrichtung von Einbahnstraßen freizugeben, ist keine Erlanger Spezialität. Einige Städte in Deutschland hatten das bereits Mitte der 1990er Jahre zugelassen – und zwar per Ausnahmeregelung.

Aber erst mit der Novellierung der Straßenverkehrsordnung 1997 wurde eine eindeutige Rechtsgrundlage für das Befahren von Einbahnstraßen in Gegenrichtung geschaffen. In Erlangen hatte ein Gutachter die entsprechenden Möglichkeiten ausgelotet. Darunter war auch die Achse von Innerer Brucker bis Luitpoldstraße.

Doch während in den anderen Einbahnstraßen letztlich der Rad-Gegenverkehr erlaubt worden ist, wurde die Achse 2015 ausgenommen und zurückgestellt. Zunächst wollte man erst einmal beobachten, wie sich die Sache zwischen Radlern und Autoverkehr in den freigegebenen Einbahnstraßen entwickelt.

Nach zwei Jahren des Beobachtens – auch von der Polizei — kam die Verwaltung zu dem Ergebnis, dass sich die Verkehrsabläufe dort "unproblematisch" gestaltet haben.

Erlanger müssen sich erst an die neue Regelung gewöhnen

Die Freigabe von Einbahnstraßen für den Rad-Gegenverkehr ist inzwischen landauf, landab eine beliebte Maßnahme, das Radfahren zu fördern und nach vorne zu bringen. Außerdem müssen die Städte meist nicht viel Geld in die Hand nehmen, um auf diese Weise ihr Radverkehrsnetz "umwegfrei" auszubauen. Laut wissenschaftlicher Untersuchungen steigt sogar noch die Verkehrssicherheit in jenen freigegebenen Einbahnstraßen, da schlicht weniger Radler auf dem Gehweg fahren.

Allerdings müssen sich dem Augenschein noch alle Verkehrsteilnehmer an die neue Situation gewöhnen: Auf der vorfahrtsberechtigten Fahrstraße wird gebremst und auf der Friedrichstraße gefahren.

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